Verkehrstote und -verletzte würden in Deutschland viel zu häufig als Kollateralschäden betrachtet. Das müsse sich dringend ändern, verlangt der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion im bayerischen Feucht, Stefan Pfeiffer.
Helfen würden dabei u. a. höhere Bußgelder, ein Tempolimit auf Autobahnen und die Einführung einer Halterhaftung, so der Polizeidirektor auf dem Bundeskongress „Kommunale Verkehrssicherheit“ des Behörden Spiegel in Rostock. Denn alleine im Zuständigkeitsbereich seiner Inspektion würden die Mitarbeitenden jährlich rund 3.5000 Verkehrsunfällen mit zehn bis 15 Toten aufnehmen. Hauptunfallursachen dabei seien unangepasste Geschwindigkeit, Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, Alkohol-, Drogen- und Medikamenteneinfluss bei Fahrzeugführenden, ein zu geringer Sicherheitsabstand sowie Vorfahrtsverstöße und Ablenkungen bzw. verkehrsfremde Aktivitäten.
Pfeiffer hält auch viel von der abschnittsbezogenen Geschwindigkeitskontrolle. Die sogenannte „Section Control“ existiert in Deutschland bislang aber nur in Niedersachsen. Und dort soll sie nun eingestellt werden. Das betrachtet Pfeiffer, dem zufolge die Priorität bei der Verkehrsüberwachung immer auf der Verhinderung schwerer Unfälle und nicht auf dem Erzielen finanzieller Einnahmen liegt, sehr kritisch. Der Polizeidirektor verlangt außerdem: „Wir müssen dafür Sorge tragen, unsere Streifenwagenbesatzungen mit in die neue Zeit zu nehmen.“ Denn bei der verkehrspolizeilichen Arbeit brauche es immer mehr Fachwissen, insbesondere wenn es um die Auswertung von Daten gehe.