Cyber-Angriff auf das Regierungshandeln: Das war das Szenario der diesjährigen Länder- und Ressortübergreifenden Krisenmanagementübung (LÜKEX 2023). Zwei Tage lang übten der Staat, wie er sich im Ernstfall verhalten sollte. Zum ersten Mal in der Geschichte der LÜKEX waren alle Bundesländer beteiligt. Elf von ihnen übten aktiv. Bremen, Hamburg, das Saarland, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz hingegen nahmen lediglich als Beobachter teil.
Neben den aktiven Bundesländern waren auch diverse Bundesministerien, Bundesoberbehörden und Unternehmen der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) mit von der Partie. Von Seiten der Ministerien übten das Innenministerium (BMI), das Auswärtige Amt (AA) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) den Ernstfall.
Unter den nachgeordneten Bundesbehörden waren das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als Kompetenzzentren mit dabei. Die Bundespolizei, die Bundeswehr, das ITZBund, das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundesverwaltungsamt waren ebenso beteiligt. Insgesamt waren 60 Akteure aus Bund, Ländern und weiteren Organisationen dabei. Rund 2.500 Personen haben an der Übung teilgenommen.
Rekordbeteiligung verzeichnet
„Das ist eine Rekordbeteiligung und ein großer Erfolg! Ich selbst war Teil des im BMI eingerichteten Krisenstabs und konnte mich unmittelbar in die Krisenbewältigung einbringen. Nicht nur meine Eindrücke sind noch sehr frisch und nach den intensiven Übungstagen werden wir nun die bisherigen Planungen und Umsetzungen gründlich analysieren und auswerten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass Bund und Länder auch bei zukünftigen Herausforderungen handlungsfähig bleiben. Wir wollen die Impulse nutzen, das ressortübergreifende Krisenmanagement gezielt weiterzuentwickeln“, erklärte im Nachgang BBK-Präsident Ralph Tiesler.
Auswertung vor der Übung begonnen
Das BBK koordiniert mit allen Akteuren eine Auswertung der LÜKEX. Die Auswertung hat man schon während der Planung und Vorbereitung begonnen und Erkenntnisse dokumentiert. Im kommenden Jahr wird das Bundesamt zudem einen Auswertungsworkshop organisieren.
Schon jetzt zeige sich, dass die bestehenden Netzwerke zwischen dem Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz und den beteiligten IT-Behörden und -Dienstleistern auf Bundes- und Landesebene gefestigt und ausgebaut werden könnten, schreibt in einer ersten Stellungnahme das BBK.