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StartDigitalesGroßer Schlag gegen Cyber-Kriminalität

Großer Schlag gegen Cyber-Kriminalität

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einen bedeutenden Erfolg gegen mehrere der derzeit gefährlichsten Schadsoftware-Familien erzielt. In der internationalen Operation „Endgame“ spielte die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) gemeinsam mit dem BKA eine maßgebliche Rolle. Dabei gelang es, sechs der wichtigsten Schadsoftware-Gruppen vom Netz zu nehmen.

Bei der international abgestimmten Aktion seien weltweit über 100 Server beschlagnahmt sowie über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht worden, teilte das BKA mit. Beteiligt an den Takedowns seien Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA gewesen. Unterstützung habe es zudem durch Europol und Eurojust gegeben. „Mit der bislang größten internationalen Cyber-Polizeioperation ist den Strafverfolgungsbehörden ein bedeutender Schlag gegen die Cybercrime-Szene gelungen“, betonte die BKA-Vizepräsidentin Martina Link den Erfolg.

Internationale Kooperation funktioniert

Ziel der internationalen Operation sei die nachhaltige Bekämpfung der weltweiten Cyber-Kriminalität. Man gehe nicht nur gegen einzelne Schadsoftware-Familien vor, sondern bündele zeitgleich Maßnahmen gegen die täterseitig genutzte technische und finanzielle Infrastruktur und gegen die Akteure gleich mehrerer solcher teilweise kollaborierender Tätergruppen, so das Bundeskriminalamt. Der ZIT-Leiter und Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause erklärte: „Die internationale Kooperation der Strafverfolgungsbehörden zur Bekämpfung von Cybercrime funktioniert und wird ständig fortentwickelt.“

Nach langwierigen Ermittlungen in den beteiligten Staaten wurden nun zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Personen bereits vorläufig festgenommen. Es gelang, 99 Krypto-Wallets mit einem aktuellen Gesamtvolumen von über 70 Millionen Euro bei verschiedenen Kryptobörsen zu sperren. Zudem habe man gegen einen identifizierten Betreiber und Administrator ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro erwirkt. Das BKA berichtete außerdem von Durchsuchungen an insgesamt 16 Objekten in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine. Zahlreichen Beweismittel seien dort sichergestellt worden.

Fahndungen in Deutschland

Haftbefehle gegen acht Akteure wurden von Deutschland aus erlassen. Einer der acht Beschuldigten stehe unter Verdacht einer der Rädelsführer der Gruppierung hinter der Schadsoftware Smokeloader zu sein. Smokeloader sei aus deutscher Sicht die größte Gefahr gewesen, gab das BKA bekannt. Bereits seit zehn Jahren habe die Schadsoftware existiert und für Unternehmen wie auch für Institutionen wie Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und die gesamte öffentliche Verwaltung eine konkrete Bedrohung dargestellt.

Auch weiterhin werde man nun aktiv gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern gegen Cyber-Kriminelle vorgehen, stellte Martina Link klar. „Der aktuelle Erfolg stützt sich auf Maßnahmen gegen Infrastrukturen, Akteure und ihre Finanzmittel und ist geeignet, das Vertrauen innerhalb der Underground Economy zu beeinträchtigen.“, so Link. Langfristiges Ziel sei es nun den Kriminellen möglichst dauerhaft ihre Arbeitsgrundlage zu entziehen.

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