Der erste Katastrophenschutz-Leuchtturm ist in Cottbus/Chóśebuz eingeweiht worden. Dies soll der erste von mindestens 326 solcher Anlaufstellen werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dort im Falle einer Katastrophe Informationen zur Schadenslage und ein Mindestmaß an Daseinsvorsorge erhalten.
Das Land Brandenburg geht momentan von einem Mindestbedarf von 308 Katastrophenschutz-Leuchttürmen aus. Die Verteilung wurde anhand der Bevölkerungsstruktur und der Fläche der jeweiligen Landkreise ermittelt. Dafür stellt das Land Brandenburg den kreisfreien Städten und Landkreisen insgesamt über 40 Millionen Euro zur Verfügung. Einige Landkreise und kreisfreie Städte errichten darüber hinaus in Eigeninitiative 18 zusätzliche Leuchttürme.
Täglicher Betrieb von zwölf Stunden zur Daseinsvorsorge im Krisenfall
Jeder Katastrophenschutz-Leuchtturm soll einen täglichen Betrieb von zwölf Stunden gewährleisten. Die hilfesuchende Bevölkerung soll die Möglichkeit haben, sich täglich circa zwei Stunden dort aufzuwärmen, Erste Hilfe zu erhalten, sich zur Deckung des lebensnotwendigen Bedarfs mit Trinkwasser zu versorgen, gegebenenfalls mitgebrachte Nahrung zu erwärmen und zu verzehren, Kommunikationsgeräte mit Strom aufzuladen sowie Informationen auszutauschen. Darüber hinaus muss die nach außen gerichtete Sprach- und Datenkommunikation des Leuchtturmes über einen Zeitraum von mindestens 72 Stunden technisch gewährleistet werden.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
„Krisenvorsorge ist eine der staatlichen Kernaufgaben. Dies gilt angesichts der multiplen Krisen unserer Gegenwart heute umso mehr“, erklärte Brandenburgs Innenminister, Michael Stübgen (CDU). Staatliche Vorsorge habe jedoch naturgemäß ihre Grenzen. Die Menschen im Land müssten sich auch selbstverantwortlich auf länger anhaltende Notsituationen vorbereiten, so Stübgen weiter.
„Katastrophenhilfe ist immer auch Selbst- und Nachbarschaftshilfe. Aber es gibt ein Netz dieser Leuchttürme für den Katastrophenfall – 15 sind es insgesamt im Stadtgebiet – ergänzt um 7 Informationspunkte in vielen ländlich geprägten Ortsteilen sowie zwei mobile Einheiten. Wir wollen gerüstet sein für künftige Herausforderungen“, unterstrich Oberbürgermeister von Cottbus/Chóśebuz, Tobias Schick (SPD).




