Das Projekt ViSPAGI, angesiedelt an der TU Darmstadt, nutzt Künstliche Intelligenz (KI) für die Krebsdiagnose. Daneben wird eine Lernplattform entwickelt, auf der Studierende die Identifikation von Krebszellen in KI-generierten Bildern von Gewebeschnitten üben können. Gefördert wird das Projekt mit rund 780.000 Euro aus dem Distr@l-Programm des Landes Hessen.
„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz revolutioniert unser Gesundheitswesen, verhilft zu präziseren und schnelleren Diagnosen durch Analyse umfangreicher medizinischer Daten“, erklärt Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus (CDU). Hier zeige sich besonders der Mehrwert von KI-Technologien.
Um Krebs zu diagnostizieren, nehmen Ärztinnen und Ärzte bislang eine Biopsie vor. Die Gewebeproben werden mehrfach chemisch eingefärbt, um die Krebszellen durch den entstandenen Kontrast unter dem Mikroskop zu erkennen. ViSPAGI hingegen erzeugt den Kontrast mit Hilfe von KI digital. Dies ermögliche eine sichere Diagnose innerhalb von Minuten, erklärt das Hessische Digitalministerium. Somit verkürze sich die belastende Wartezeit für die Patientinnen und Patienten.
Zielgerichteter KI-Einsatz
„Unsere Vision ist es, durch die Kombination von Medizin, Molekularbiologie und Künstlicher Intelligenz eine Lösung zu schaffen, die sowohl den medizinischen Alltag des Fachpersonals erleichtert als auch den Patienten Vorteile verschafft, betont Prof. Dr. Heinz Koeppl, Fachgebietsleiter Selbstorganisierende Systeme an der TU Darmstadt. Ihm zufolge sollen KI-Verfahren „klar abgesteckte und aus der Praxis motivierte Probleme“ lösen.
Dabei diene die Technologie als Entscheidungshilfe für das Fachpersonal. Die Entscheidung und Verantwortlichkeit blieben jedoch beim Menschen, bekräftigt Koeppl. So auch im Fall der Krebsdiagnose. Die endgültige Diagnose werde weiterhin von Expertinnen und Experten gestellt, die die virtuell gefärbten Bilder untersuchten.




