Der europäische Raketenproduzent MBDA hat die verbliebenen 50 Prozent des britisch-französischen Rüstungsunternehmens Roxel übernommen. Neben MBDA hielt bisher das italienische Systemhaus Leonardo Anteile am Spezialisten für Raketenantriebssysteme.
Das Unternehmen verspricht sich, angesichts voller Auftragsbücher, mit diesem Schritt die Produktionskapazitäten zu steigern. Roxel ist MBDAs wichtigster Zulieferer für Antriebssysteme. Trotz der Übernahme plant MBDA nicht, in das operative Geschäft des Unternehmens einzugreifen. Auch bleiben alle Verträge mit anderen Systemhäusern weiterhin bestehen. Darüber hinaus plant MBDA, mit Roxel internationale Märkte zu erschließen.
Der Schritt steht im Einklang mit der Geschäftsstrategie MBDAs, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren plant das Unternehmen dementsprechend, 2,4 Milliarden Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten zu investieren.
„Durch die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Teams der beiden Unternehmen soll diese Transaktion die operative und industrielle Exzellenz von Roxel unterstützen. Sie zielt auch darauf ab, eine noch optimalere Antwort auf die durch die Kriegswirtschaft bedingten Herausforderungen zu geben, sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion“, sagte MBDA-CEO Éric Béranger.
„Diese Übernahme wird uns in die Lage versetzen, Innovationen bei neuen Feststoffantriebstechnologien weiterzuentwickeln“, ergänzte Roxel-CEO Sylvie Grisonan.
Roxel entstand im Jahr 2003 durch die Zusammenführung von Celerg und Royal Ordnance Rocket Motors. Der europäische Marktführer entwirft, entwickelt, fertigt und liefert Feststoffantriebssysteme und die dazugehörige Ausrüstung für alle Arten von taktischen Flugkörpern und Marschflugkörpern sowie Raketen für Luft-, See- und Landstreitkräfte. Das Unternehmen verfügt über vier Produktionsstätten (eine im Vereinigten Königreich, eine in der Region Nouvelle-Aquitaine und zwei in der Region Centre-Val de Loire) sowie über Büros in der Region Paris.




