Nach der Genehmigung durch das Bundeskartellamt haben KNDS Deutschland, KNDS France, Rheinmetall Landsysteme und Thales am 10. April 2025 in Köln die „MGCS Project Company GmbH (MPC)“ gegründet. Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. und Oberst d.R. Stefan Gramolla übernimmt die Rolle des Geschäftsführers.
Das MPC wird als industrieller Hauptauftragnehmer für das deutsch-französische Rüstungsvorhaben Main Ground Combat System (MGCS) agieren. Dabei handelt es sich um ein Entwicklungsprojekt mit dem Ziel, bis 2040 die Kampfpanzer Leopard 2 und Leclerc durch ein plattformübergreifendes Bodenkampfsystem zu ersetzen. Es verbindet einen bemannten Hauptpanzer, ein bemanntes Kettenfahrzeug mit Raketensystem sowie ein unbemanntes Fahrzeug mit Panzerabwehrraketen. Hinzu kommen Drohnen und eine eigene Cloud-Plattform.
Zunächst steht jedoch die Aushandlung eines Vertrags mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) an. Daraufhin folgt die nächste Entwicklungsphase, in der es insbesondere darum geht, das Konzept und die wichtigsten technologischen Säulen des Systems zu konsolidieren.
Fortschritt nach viel Stillstand
Die nun formalisierte Gründung des MPC war kein Selbstläufer. Pläne für die gemeinschaftliche Entwicklung eines deutsch-französischen Panzers gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren. Doch die Vertragspartner taten sich schwer, eine gemeinsame Ausrichtung für das Projekt zu finden. Nach stotterndem Fortschritt traf sich im April vergangenen Jahres der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit seinem französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu. Sie nutzten das Treffen, um im Rahmen eines Memorandum of Understanding (MoU) die Rolle beider Vertragspartner und die Anteile der nationalen Industrien festzulegen. Darüber hinaus beschlossen die beiden Verteidigungsminister die Gründung einer Projektgesellschaft. Diese hat mit Genehmigung des Bundeskartellamts nun offiziell die Arbeit aufgenommen.




