Mit internationaler Hilfe gelang es den deutschen Sicherheitsbehörden, die Darknet-Plattform „Archetyp Market“ abzuschalten. Dabei wurde ein deutscher Staatsbürger in Barcelona festgenommen. Über 300 Ermittlerinnen und Ermittler waren im Einsatz.
Der Online-Marktplatz „Archetyp Market“ gehörte zu den weltweit größten und am längsten bestehenden kriminellen Handelsplattformen im Darknet. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) wurden über die Plattform insbesondere Betäubungsmittel gehandelt. Der dadurch erzielte kriminelle Gesamtumsatz lag laut Behörden bei mindestens 250 Millionen Euro. Zuletzt waren dort rund 612.000 Kundenkonten und etwa 3.200 Verkäufer registriert.
Festnahme in Barcelona
Wie das BKA in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Montag mitteilten, fanden insgesamt 25 Durchsuchungen sowohl in Deutschland als auch in vier weiteren europäischen Ländern statt. Ein mutmaßlicher Administrator der Plattform mit dem Username „ASNT“ wurde durch eine Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei an seinem Wohnsitz in Barcelona festgenommen. Dem 30-jährigen Deutschen werde bandenmäßiges, unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Im Rahmen der Operation durchsuchten die Sicherheitsbehörden seine Wohnung in der spanischen Metropole sowie je ein Objekt in Hannover, im Landkreis Minden-Lübbecke und in Bukarest. Die für den Betrieb der Plattform genutzte Serverinfrastruktur wurde laut Behörden von der niederländischen Polizei in einem Rechenzentrum beschlagnahmt und abgeschaltet.
Razzien in Deutschland und Schweden
Weitere Razzien fanden im Anschluss an die Festnahme des Hauptverdächtigen in Deutschland und Schweden statt. Hierzulande handelte es sich um Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg. In Schweden wurden sieben weitere Beschuldigte festgenommen. Es seien 47 Smartphones, 45 Computer/Notebooks, Betäubungsmittel sowie weitere Vermögenswerte beschlagnahmt worden. Die sichergestellten Daten sind Grundlage für weitere internationale Ermittlungen gegen kriminelle Verkäufer und Nutzer der Plattform.
Nach Angaben des BKA bildete die Großrazzia den Abschluss intensiver Ermittlungen mit dem Codenamen Operation Deep Sentinel, an denen auch US-Sicherheitsbehörden sowie die EU-Polizeibehörde Europol und die EU-Justizbehörde Eurojust beteiligt waren.





