Prorussische Cyber-Angreifer haben das Online-Portal des Landes Sachsen-Anhalt gehackt. Durch den DDoS-Angriff waren mehrere Webseiten von Landesministerien kurzzeitig nicht verfügbar.
Der Angriff wird der Hacker-Gruppierung „NoName057(16)“ zugeordnet, wie ein Sprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalt gegenüber der dpa bestätigte. Demnach hätten die russischen Cyber-Akteure einen Distributed Denial of Service-Angrifff (DDoS) durchgeführt, wobei Server durch massenhafte Anfragen gezielt überlastet werden.
Die Webseiten des Landes werden vom IT-Dienstleister Dataport betreut, der auch für die norddeutschen Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zuständig ist. Dort habe es allerdings keine Zwischenfälle gegeben. Noch am Tag des Angriffs habe Dataport ein Geoblocking für die Region aktivieren wollen, aus der der Angriff kam. Dabei wird der Internetzugriff aus bestimmten geografischen Standorten geblockt. Der Zugriff auf die Online-Präsenz von Sachsen-Anhalt sei mittlerweile wieder möglich.
Erinnerung an Bitterfeld
Vor fast genau vier Jahren war es in dem Bundesland zu einem gravierenderen Cyber-Vorfall gekommen: Mehrere Server des Landkreises Anhalt-Bitterfeld wurden lahmgelegt. Eine Analyse des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ergab, dass auch hierfür prorussische Hacker verantwortlich gewesen seien – die Ransomware-Gruppe „Grief“. Als erste deutsche Kommune hatte Anhalt-Bitterfeld damals den Cyber-Katastrophenfall ausgerufen.