Das britische Rüstungsunternehmen BAE Systems hat eine strategische Beteiligung am britischen Unternehmen Oxford Dynamics bekanntgegeben. Das 2020 gegründete Start-up mit Sitz in Oxfordshire entwickelt Künstliche Intelligenz (KI)-gestützte autonome Systeme für sicherheitsrelevante Anwendungen.
Ziel der Investition ist, bestehende digitale Lösungen von BAE Systems um KI-Funktionalitäten zu erweitern und mittelfristig in breitere Verteidigungsanwendungen zu überführen. Über den Wert und Umfang der Beteiligung bewahrten beide Parteien Stillschweigen.
Frische Ideen für eigene Produkte
In einem ersten Schritt ist vorgesehen, die Technologie von Oxford Dynamics in die BAE-eigene Plattform Prophesea zu integrieren. Diese dient der digitalen Zustandsüberwachung und Instandhaltung militärischer Assets wie Kriegsschiffen, gepanzerten Fahrzeugen oder Kampfflugzeugen. Mit der Einbindung der KI strebt das britische Unternehmen an, datenbasierte Entscheidungsprozesse im Betrieb dieser Systeme zu beschleunigen und präziser zu gestalten.
Langfristig ist die Ausweitung der Zusammenarbeit auf weitere Teile des BAE-Portfolios geplant. Dabei soll insbesondere die Fähigkeit zur Echtzeitanalyse und operativen Autonomie gestärkt werden. Das soll perspektivisch in allen militärischen Dimensionen erfolgen. Oxford Dynamics entwickelt Systeme, die große Datenmengen autonom auswerten, operative Handlungen koordinieren und in komplexen Szenarien eigenständig Entscheidungen treffen können. Die Lösungen sind auf sicherheits- und verteidigungsrelevante Anwendungsbereiche ausgelegt. Missionskritische Planungs- und Entscheidungsprozesse stehen dabei im Fokus.
Trotz der Übernahme bleibt Oxford Dynamics organisatorisch unabhängig. Die Investition soll laut BAE Systems darüber hinaus das weitere Wachstum des Start-ups unterstützen und zur Stärkung technologischer Souveränität im britischen Verteidigungssektor beitragen.
„Diese Zusammenarbeit verkörpert die Forderungen des Strategic Defence Review der britischen Regierung: Innovation beschleunigen, souveräne Fähigkeiten bereitstellen und eine stärker integrierte und schlagkräftigere Streitmacht aufbauen“, so Dr. Edward Jackson, CEO von Oxford Dynamics.