Die Bundesregierung hat den Haushaltsentwurf 2026 und den Wirtschaftsplan für das Sondervermögen vorgelegt. Etwas weniger Geld wird 2026 in den Breitbandausbau gesteckt. Dafür steigt der Haushalt des BSI deutlich an. Und auch an anderer Stelle wird in die Cyber-Sicherheit investiert.
Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2026 wurde dem Parlament zugeleitet. So wie auch im Haushalt 2025 (Behörden Spiegel berichtete) fehlt bislang der Einzelplan für das Bundesdigitalministerium (BMDS). Erst müssen die Einzelheiten des Organisationserlasses geklärt werden. Viele Vorhaben des BMDS werden sich aber ohnehin aus dem Sondervermögen Infrastruktur finanzieren – und hier liegen die Zahlen schon vor. 2025 stehen 4 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Digitalisierung bereit. Ab nächstem Jahr sind es dann bis 2029 konstant 8,5 bzw. 8,6 Milliarden Euro.
Knapp drei Milliarden Euro aus dem Sondervermögen sollen 2025 dem Breitbandausbau zugutekommen, 2026 sind es immerhin knapp 2,3 Milliarden Euro. Laut dem Wirtschaftsplan des Sondervermögens stehen für die Modernisierung der Registerlandschaft 2026 mit 194 Millionen Euro weniger Mittel als 2025 (263 Millionen Euro) zur Verfügung. Das Bürgerkonto/Infrastruktur wird hingegen mit 13 Millionen Euro mehr finanziert (2026: 256 Millionen Euro; 2025: 243 Millionen Euro).
Auch für das Europäische Identitätsökosystem/EUDI Wallet steht 2026 mit 162 Millionen Euro mehr Geld bereit (2025: 131 Millionen Euro; 2024: 40 Millionen Euro). Für die Transformation/Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnik sind für 2025 und 2026 je 45 Millionen Euro eingeplant. Des Weiteren finden sich im Sondervermögen Mittel für die Digitalisierung anderer Bereiche, die nicht vom BMDS gesteuert werden, etwa die Digitalisierung in der Bundesfinanzverwaltung, für welche 2026 knapp 194 Millionen Euro bereitstehen.
Mehr Geld für die Cyber-Sicherheit
Der Haushalt des Bundesinnenministeriums (BMI) steigt 2026 um eine Milliarde Euro. Davon profitiert auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit einer Rekordsumme von 379 Millionen Euro für 2026. Das ist eine deutliche Erhöhung im Vergleich zu den letzten Jahren (2025: 231 Millionen Euro, 2024: 238 Millionen Euro). Laut der Bundesregierung soll davon auch ein neues Beratungszentrum finanziert werden. Die 189 Millionen Euro zusätzlich für das Bundeskriminalamt (BKA) sollen unter anderem neuen Rechenzentren zugutekommen.
Die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) erhält 2026 mit 89 Millionen Euro ebenfalls mehr Geld als 2025 (81 Millionen Euro) und 2024 (75 Millionen Euro). Nachdem der Haushalt 2025 nur noch 19 Millionen Euro für „Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“ vorwies, ist diese Summe nun wieder deutlich auf 40 Millionen Euro gestiegen und erreicht das Niveau von 2020 und 2021.
Auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) investiert mit einem Sofortprogramm in die Cyber-Sicherheit: 189 Millionen Euro sollen 2026 dazu genutzt werden, das IT-Sicherheitsniveau von allen Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen. Schließlich gelte der Gesundheitssektor als einer der am häufigsten attackierten Sektoren.
Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) erhält 2026 mit 52 Millionen Euro etwas mehr Mittel als 2025 (47 Millionen Euro) und 2024 (45 Millionen Euro). Die Behörde soll laut Koalitionsvertrag schließlich auch neue Aufgaben bekommen (Behörden Spiegel berichtete). Deutlich gekürzt werden die Ausgaben für „Innovative Anwendungen von Künstlicher Intelligenz“ – von 49 Millionen Euro in 2025 auf 20 Millionen Euro in 2026.