Ob auf der Straße, im Netz oder im Alltag – Die Zahl der Beleidigungen ist im vergangenen Jahr spürbar gestiegen, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen jetzt mitteilt.
Mit 25.004 registrierten Beleidigungen im Jahr 2024 herrscht in Niedersachsen inzwischen ein rauer Ton. Im Jahr zuvor lag die Fallzahl schließlich noch bei 23.570. Die Zahlen entstammen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Niedersachsen. Nach Angaben des LKA markiert 2024 den höchsten Stand seit zehn Jahren. Seit 2014 – damals lag die Anzahl der Fälle noch bei 20.767 – haben sich die registrierten Beleidigungen nahezu kontinuierlich erhöht. Laut LKA ist insbesondere seit 2019 (21.165 Fälle) ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen.
Als Grund des Trends machen die LKA-Expertinnen und Experten den Umgangston im Netz aus. So sei die Hemmschwelle für aggressive oder herabwürdigende Äußerungen online geringer als in der analogen Welt. Im Wold Wide Web fühlten sich Täterinnen und Täter durch eine vermeintliche Anonymität geschützt. Doch dieser Schein trügt. Wie das LKA mitteilt, haben eine Sensibilisierung von Polizei und Justiz inzwischen zu einer verstärkten Aufklärung, einem vereinfachten Meldeweg und gezielten Kampagnen zur Anzeige von Hass und Hetze im Netz. Dadurch seien mehr Vorfälle dokumentiert und verfolgt worden.
Um dem Trend entgegenzuwirken, rät das LKA, impulsives Handeln als Reaktion auf beleidigende Kommentare oder Nachrichten zu vermeiden. Häufig helfe es, Gespräche höflich, aber bestimmt zu beenden. Außerdem empfiehlt die Behörde Inhalte zu dokumentieren und anschließend zu melden – sowohl an den Betreiber der Plattform als auch an die Polizei. Gerade Screenshots und Chatverläufe seien wichtige Beweismittel.




