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StartSicherheitFünf Prozent mehr ambulante Notfälle

Fünf Prozent mehr ambulante Notfälle

Die behandelten Notfälle in deutschen Krankenhäusern sind wieder gestiegen. Im Jahr 2024 wurden 13 Millionen Fälle in Notfallambulanzen versorgt. Dies entspricht einem Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor. Es handelt sich um die höchste Zahl seit der Erfassung 2018. Doch es gibt starke regionale Unterschiede.

Im Durchschnitt wurden täglich rund 35.600 Menschen in einer Notfallambulanz versorgt. Die Zahl der Behandlungen steigt seit 2020 jährlich, nachdem sie in der Corona-Pandemie auf 9,4 Millionen Fälle zurückgegangen war.

Wenig verwunderlich: In absoluten Zahlen gab es in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (3,4 Millionen Behandlungsfälle), Bayern (1,9 Millionen) und Baden-Württemberg (1,6 Millionen) die meisten in einer Ambulanz behandelten Notfälle.

Rechnet man die Behandlungen auf je 1.000 Einwohner, ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen deutschlandweit durchschnittlich rund 156 Behandlungen in Notfallambulanzen. Besonders hoch waren die Zahlen in Hamburg (213 Fälle je 1.000 Einwohner) und Berlin (208 Fälle je 1.000 Einwohner).

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, erklärte zu den Zahlen: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser bleiben die ersten Anlaufstellen für diejenigen, die schnelle medizinische Hilfe suchen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Krankenhäuser mehr und mehr die Aufgaben des niedergelassenen Bereiches übernehmen, der gerade in vielen ländlichen Regionen wegbricht.“ Für die ambulante Notfallversorgung sei zunächst der niedergelassene Bereich zuständig. Die Sicherstellungspflicht liege bei den Kassenärztlichen Vereinigungen. Krankenhäuser sollten nur dann ins Spiel kommen, wenn für die Versorgung tatsächlich die medizinische und personelle Infrastruktur einer Klinik notwendig ist. Die Realität habe diese Theorie aus der Organisation des deutschen Gesundheitswesens längst eingeholt, so Gaß weiter.

Menschen suchten Notaufnahmen auch mit sogenannten Bagatellfällen in der Regel nicht aus Bequemlichkeit auf, sondern weil sie sich nicht anders zu helfen wüssten. „Arztpraxen, die auch im Akutfall neue Patientinnen und Patienten nicht behandeln, die Termine erst mit monatelanger Verzögerung vergeben, geschlossen oder gar nicht mehr vorhanden sind, gehören zum Alltag. Auch die Anrufe bei der 116117 enden vielfach mit dem Hinweis, dass ein kurzfristiger Praxistermin nicht vergeben werden kann. Dass die Menschen dann auch mit weniger dringenden Anliegen die rund um die Uhr geöffneten Notaufnahmen aufsuchen, ist ihnen nicht vorzuwerfen. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts verdeutlichen ein weiteres Mal, wie wichtig die anstehende Reform der Notfallversorgung ist“, stellte Gaß klar.

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