Das polnische Verteidigungsministerium hat entschieden, welches Unternehmen den Zuschlag für das Design der Nachfolgerklasse für die U-Boote vom Typ Kilo erhält. Nachdem sich sechs europäische und asiatische Unternehmen in einem Wettbewerb um die Gunst der polnischen Regierung bemüht hatten, konnte sich schließlich das Design A26 Blekinge des schwedischen Rüstungsprimus Saab durchsetzen.
Nach den Entwürfen des skandinavischen Unternehmens sollen nun drei U-Boote für die Marine des Landes entstehen. Die Regierung in Warschau strebt an, noch vor Ablauf des Jahres einen Vertrag mit Saab abzuschließen. Im Jahr 2030 sollen dann die ersten Unterwasserfahrzeuge bei der polnischen Marine zulaufen. Um den Zeitraum bis zur Auslieferung zu überbrücken, plant die polnische Regierung, Schiffe zu Ausbildungszwecken zu beschaffen. Sie sollen im Jahr 2027 bei der Marine des Landes eintreffen.
Für die Abschreckung und die polnische Wirtschaft
Aufgabe der neuen U-Boote wird sein, die Abschreckungsfähigkeit Polens in der Ostsee zu stärken. Dafür plant das Verteidigungsministerium des Landes, die Schiffe mit Marschflugkörpern auszustatten.
„Heute ist ein großer Tag für die Sicherheit des polnischen Staates und ein großer Tag für die polnische Marine“, erklärte Władysław Kosiniak-Kamysz, stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister des Landes, auf einer Pressekonferenz. Die Regierung habe ihr Versprechen gehalten: Das Land werde im Rahmen des Orka-Programms drei U-Boote erwerben, fügte er hinzu.
Bevor die Regierung unter Ministerpräsident Donald Tusk dem Vorschlag aus Schweden den Zuschlag gab, bereisten Vertreterinnen und Vertreter des Landes unter anderem Skandinavien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien. Außerdem reiste eine Delegation aus Südkorea nach Warschau. Anlass des Austausches mit den internationalen Delegationen war der Wunsch, zu ermitteln, welches Land das beste Angebot unterbreiten konnte. Dabei legte die polnische Staatsführung besonderen Wert auf die Integration der heimischen Wirtschaft in die Wertschöpfungskette der U-Boote. Offensichtlich gelang dies dem schwedischen Rüstungskonzern am besten.
Schwedische statt Sowjet-Technik
Damit ist beschlossen, dass die Blekinge-Klasse die noch in der Sowjetunion produzierte Kilo-Klasse ersetzen soll . Die 66 Meter langen und 6,9 Meter breiten Schiffe werden von einem dieselelektrischen Antriebsstrang vorangetrieben. Zur Bewaffnung können neben Minen und Torpedos auch Raketen dienen. Für deren Bedienung kommt ein Missionssystem des Herstellers zum Einsatz.
Das Mutterland Schweden hat die Entwicklung des U-Bootes bereits im Jahr 2015 beauftragt. Vor vier Jahren folgte die Beauftragung für die Beschaffuzng von zwei U-Booten mit einem Wert von umgerechnet etwa 474 Millionen Euro. Die U-Boote sollen 2027 beziehungsweise 2028 fertiggestellt werden.




