Die schwedische Beschaffungsbehörde (FMV) hat das größte heimische Rüstungsunternehmen Saab damit beauftragt, die Sensorik und das Command-and-Control-(C2)-System für ein bodengebundenes Luftverteidigungssystem zu beschaffen.
Dieses soll bei den Brigaden des schwedischen Heeres zum Einsatz kommen. Der Vertragswert beläuft sich auf etwa 190 Millionen Euro. Für diese Summe soll der schwedische Rüstungsprimus eine ungenannte Anzahl Systeme im Zeitraum 2027 bis 2028 ausliefern.
Konkret hat die FMV Saabs hauseigenes LSS Lv C2-System und Radargeräte aus der Giraffe-Familie beauftragt. Dabei soll das Giraffe 1X für die Kurzstreckenüberwachung bei den Streitkräften Schwedens zulaufen. Darüber hinaus ist die Vorbereitung des Giraffe AMB für den Einsatz in den Brigaden vertraglich fixiert. Das LSS-Lv C2 befähigt laut Unternehmensangaben Soldatinnen und Soldaten, Gefechte mit Luftzielen zu organisieren, Zieldaten an die Streitkräfte zu verteilen und die Planung sowie Auswertung von Luftverteidigungsoperationen am Boden durchzuführen.
Zusätzlich haben sich die schwedischen Beschafferinnen und Beschaffer die Lieferung von Ersatzteilen sowie Studien zur Integration der Systeme vertraglich abgesichert. Diese jüngsten Beschaffungsmaßnahmen folgen einem größeren Rüstungstrend innerhalb der schwedischen Streitkräfte. Das skandinavische Neu-NATO-Mitglied mobilisiert in den letzten Jahren vermehrt Mittel, um die Streitkräfte im Luftkampf zu befähigen.
Investitionen in der Luft
So beauftragte die FMV Saab im Juni 2025 mit der Lieferung von Giraffe 4A-Radarsystemen und damit verbundenen Dienstleistungen. Der Vertragswert beläuft sich auf 127 Millionen Euro. Die Auslieferung ist für den Zeitraum 2026 bis 2027 geplant. Im Oktober folgte ein Investitionstopf im Umfang von 454 Millionen Euro, aus dem Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen und für die Modernisierung der Gripen-Kampfflugzeugflotte finanziert werden sollen. Bereits einen Monat zuvor verkündete die Regierung in Stockholm, an Plänen für eine deutliche Aufstockung des Verteidigungshaushaltes im kommenden Jahr zu arbeiten. Die Zielvorstellung sieht ein Anwachsen des Budgets um umgerechnet etwa 2,41 Milliarden Euro vor. Schenkt man dem Verteidigungsministerium Glauben, entspricht dies einer Steigerung von 18 Prozent. Damit würde der intendierte Budgetsprung im kommenden Jahr die größte Erhöhung der schwedischen Verteidigungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges markieren.




