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StartVerteidigungEnergieversorgung nach der Nordstream-Sabotage

Energieversorgung nach der Nordstream-Sabotage

Nach aktuellem Sachstand sind insgesamt vier Lecks an den Gaspipelines Nordstream 1 und 2 bestätigt. Zwei dieser Lecks befinden sich im dänischen Hoheitsgebiet, zwei im schwedischen. Die aktuellen Auswirkungen auf die deutsche Energiesicherheit werden allerdings, zum Beispiel durch die USA, als gering eingestuft.

„Wie Sie wissen, wurden die energiepolitischen Auswirkungen dieser offensichtlichen Sabotage durch die Tatsache gemildert, dass zu dieser Zeit weder Nord Stream 2 – die nie in Betrieb war – noch Nord Stream 1 – welche die Russen bereits als Waffe eingesetzt hatten, indem sie sie im Grunde abschalteten – also keine dieser Pipelines Gas nach Europa pumpte. Dies schwächt natürlich die Auswirkungen auf die allgemeine Energiesicherheit und die Resilienz Europas im Energiebereich“, sagte der Sprecher des U.S. Außenministeriums, Ned Price, gestern Abend (Ortszeit).

Gleichzeitig zählte Price auf, was die USA und weitere Länder bereits gemeinsam leisten, um Europa in Bezug auf die Energieversorgung zu unterstützen. Schließlich habe Russland seit Beginn seines Angriffs auf die Ukraine die Gasversorgung als Waffe eingesetzt, um andere Staaten zu erpressen und deren Wirtschaft und Bürger zu treffen. Somit seien die Bemühungen zur Energieversorgung Europas bereits mit dem 24. Februar, dem Angriff Russlands auf die Ukraine, angelaufen. „Wir haben mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten daran gearbeitet, die LNG-Lieferungen zu erhöhen, oft in Zusammenarbeit mit Partnern auf der anderen Seite der Welt. Länder wie Japan waren in der Lage, uns bei der Erhöhung der LNG-Lieferungen nach Europa zu helfen“, beschrieb Price. „Verschiedene Staaten haben ihre eigenen strategischen Erdölreserven angezapft. Das haben auch wir in den letzten Monaten in einem noch nie dagewesenen Ausmaß getan. Die US-Ölproduktion ist um mehr als 500.000 Barrel pro Tag gestiegen. Unsere LNG-Exporte, oft nach Europa, sind seit letztem Jahr um mehr als 20 Prozent gestiegen. Wir sind in diesem Jahr der größte LNG-Lieferant sowohl für die EU als auch für Großbritannien geworden. Und wir werden in diesem Jahr der größte globale LNG-Exporteur werden.“

Dieser Verbrauch der eigentlich strategischen Reserven der USA zur Versorgung Europas sei allerdings keine langfristige Lösung. „Dies ist keine Herausforderung, die uns nur in den kommenden Wochen oder in diesem Winter beschäftigen wird, sondern etwas, dem wir uns Jahr für Jahr stellen müssen“, betonte Price. Schließlich habe Russland bewiesen, dass es seine Energiereserven als Waffe und zur Erpressung anderer Staaten nutze. Aber auch in diesem Bereich ergebe sich durch die Lecks in den Gasleitungen, die zu diesem Zeitpunkt bereits kein Gas mehr transportierten, keine neue Situation.

Bereits Anfang des Jahres habe der U.S. Präsident Joe Biden und die EU-Präsidentin Ursula von der Leyen eine Taskforce eingerichtet, die sich mit Fragen der Energiesicherheit beschäftige. „Und wie Sie wissen, arbeiten wir unter verschiedenen Schirmherrschaften und Mechanismen mit Partnern nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt zusammen, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern – Russland hat sich schließlich als völlig unzuverlässiger Energielieferant erwiesen. Und wir arbeiten auch zusammen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen insgesamt zu verringern. Die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien wird ebenfalls Teil der Antwort sein.“

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