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StartDigitalesAustausch, Preise und Kritik auf der SCCON

Austausch, Preise und Kritik auf der SCCON

(BS) „Die Digitalisierung von Verwaltung und öffentlicher Hand ist eine der wichtigsten Aufgaben, um Deutschland resilient, zukunftsfest und international wettbewerbsfähig zu machen“, betonte Bitkom-Präsident Achim Berg angesichts des Endes der Smart Country Convention. Die vom Digital-Verband veranstaltete Kongressmesse habe hierfür alle entscheidenden Akteure zusammengebracht. Nach Bitkom-Angaben besuchten rund 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Veranstaltung. Außerdem präsentierten sich 215 Aussteller.

Auf der Messe stand deswegen auch der Austausch der einzelnen Akteure im Vordergrund. „Die erste Live-Smart Country Convention nach zwei Jahren pandemie-bedingten Digitalveranstaltungen hat gezeigt: Wir wollen und können uns wieder live treffen“, so Martin Ecknig, der CEO der Messe Berlin. Dabei kam auch der internationale Austausch nicht zu kurz. Das diesjährige Partnerland Österreich setzte eigene Akzente und kann als Vorbild dienen. „Das Land verfügt über ein digitalisiertes Finanzsystem, sowie automatische Steuererklärungen, die schon mehr als sechs Millionen Österreicher nutzen, bei nicht mal neun Millionen Bürgerinnen und Bürgern“, erklärt Florian Tursky (ÖVP), Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation.

Beim Event wurde auch der Smart Country Startup Award verliehen. Gewinner sind die beiden Start Ups PipePredict aus Darmstadt und VoteBase aus Bergisch Gladbach. PipePredict gewann die Kategorie Smart City und biete Echtzeitüberwachung von Rohrnetzen für eine zuverlässige und nachhaltige Versorgung von Wasser und Fernwärme, erklärt der Bitkom. VoteBase wiederum habe zum Ziel, Wahlen zu digitalisieren. Das Unternehmen reüssierte in der Kategorie GovTech. „Die Lösungen von PipePredict und VoteBase konnten dabei besonders überzeugen, vor allem weil sie einen direkten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger bieten“, sagt Daniel Breitinger, Leiter Start Ups beim Bitkom.

Doch Gespräche auf der Messe mit verschiedenen Digitalisierungsverantwortlichen des Staates machten auch deutlich, dass die Unzufriedenheit gerade gegenüber den Digitaltätigkeiten des Bundes in den Ländern und Kommunen weiter steigt. Hinter den Kulissen soll beispielsweise der bisherige OZG 2.0-Prozess für großen Unmut sorgen. So gibt es beim Bund anscheinend schon einen ersten Entwurf – nur hat diesen bislang noch niemand gesehen. Auch das EfA-Prinzip muss weiter Kritik einstecken. Prüfe man die Wirtschaftlichkeit der Entwicklung von Leistungen, komme fast immer heraus, dass eine Eigenentwicklung (für das einzelne Land) billiger sei, als die Leistung nachzukaufen, heißt es.

Ob die Kritik auch bei den Verantwortlichen der Bundesebene ankommt, bleibt abzuwarten. Bundespolitiker waren zumindest zahlreich auf der SCCON vertreten. Mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Bauministerin Klara Geywitz (SPD), Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Digital- und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) waren gleich vier Bundesministerinnen und -minister zu Gast. Gelegenheiten, sich zwischen den föderalen Ebenen in einen ehrlichen Austausch zu begeben, sollte es also genug gegeben haben.

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