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StartVerteidigungMarder für die Ukraine: Die Panzerwende?

Marder für die Ukraine: Die Panzerwende?

Vergangene Woche überraschten die USA und Deutschland mit der Verkündung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern.  Aus Deutschland sollen Marder kommen, aus den USA Bradley. Damit rücken beide Regierungen von ihrer bisherigen Ablehnung zur Lieferung von Panzern westlicher Bauart ab.

Das weitere Vorgehen beschrieb Regierungssprecher Steffen Hebestreit: „Was die Marder angeht, wollen wir ein Bataillon bestücken. Ein Bataillon umfasst je nach Ausführung etwa 40 Fahrzeuge. Diese 40 Fahrzeuge sollen noch im ersten Quartal bereitstehen, um dann der Ukraine übergeben werden zu können. Die Ausbildung an diesen Geräten wird von den Fachleuten auf etwa acht Wochen terminiert und soll zuvor in Deutschland stattfinden. Die USA werden ebenfalls das ukrainische Personal der Schützenpanzer des Typs Bradley bei sich ausbilden.“

Die Unterstützungsländer der Ukraine hätten gemeinsam beschlossen, nun auch Schützenpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern, weil die Möglichkeiten des Ringtauschs an seine Grenzen gekommen sei, führte Hebestreit weiter aus. „Bei der Artillerie waren wir deutlich früher an diesem Moment, auf westliche Technik umzusteigen“, sagte Hebestreit. „Dabei geht es auch um die Lieferung von Munition und den Aufbau von Logistikketten und Lieferketten, die es braucht, um so etwas nachhaltig nutzen zu können.“

Aus welchen Quellen die deutschen Marder stammen, ist noch in der Diskussion. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte, Deutschland liefere „bis zu 40 Marder-Schützenpanzer als Abgabe aus Industrie- bzw. Bundeswehrbeständen“. Doch die rund 370 Marder in den Bundeswehrbeständen existieren zum Teil nur auf dem Papier, fast zehn Prozent dienen als Ersatzteillager für die noch verbliebenen Fahrzeuge oder sind anderweitig nicht mehr einsetzbar. Die einsatzbereiten Marder werden wiederum zusätzlich für jene Verpflichtungen gebraucht, in denen sie die weiterhin nicht zuverlässig funktionierenden Schützenpanzer Puma ersetzen müssen. Aus Bundeswehrkreisen ist zu hören, dass sich Deutschland eine weitere Ausdünnung seiner Streitkräfte nicht leisten könne. Für die Bundeswehr wären 40 Schützenpanzer also bereits ein Risiko. Dabei mussten beispielsweise die russischen Streitkräfte laut TDC innerhalb von nur einer Woche den Verlust von 30 Panzern verkraften.

Die Industrie ist wiederum damit beschäftigt, die Marder-Lieferungen im Rahmen der bereits durchgeführten Ringtausche durchzuführen. Laut Bild-Zeitung sei Griechenland allerdings bereit, auf seine Lieferung von 40 Mardern aus Industriebeständen im Rahmen des Ringtauschs zu Gunsten der Ukraine länger zu warten.

Ob und wann die ersten Kampfpanzer Leopard an die Ukraine gehen, bleibt abzuwarten. Bisher hatte die deutsche Regierung sich immer eng an den USA orientiert, die weiterhin die Koordinierung der Rüstungsunterstützung durchführen.

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