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StartStaat & RathausAuf zu neuen Ufern

Auf zu neuen Ufern

Die prekäre Lage der Innenstädte der Kommunen in Deutschland verschärft sich weiter. Um im Rahmen eines neuen Konzepts für die Innenstadtgestaltung dem Leerstand vieler Geschäftsflächen entgegenzuwirken, fordert der Deutsche Städtetag (DST) von Bund und Ländern Unterstützung.

Der Anblick vieler Innenstädte hat sich in den letzten Jahren fortlaufend verschlechtert: leerstehende Ladenlokale und Gebäude sowie eine verringerte Zahl an einkaufslustigen Menschen sind die Folge der Corona-Pandemie, der anhaltenden Inflation und der Energiekrise. Zudem droht jetzt zusätzlich einigen Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen die Schließung, wodurch weitere große Gebäude inmitten der betroffenen Innenstädte leer stehen werden. Angesichts der vielschichtigen Probleme spricht sich Thomas Kufen, Präsidiumsmitglied des DST und Oberbürgermeister von Essen, für schnelle staatliche Hilfs- und Lösungsangebote aus und fordert Bund und Länder zum Handeln auf. Denn die Zukunft der Innenstädte ist keineswegs so aussichtslos, wie es aktuell erscheint. Es braucht neue Konzepte, wie Kufen erklärt: „Wir wollen mehr Möglichkeiten für Begegnung und Erlebnis bieten, mit einer höheren Aufenthaltsqualität. Nutzungsvielfalt, saubere, einladende öffentliche Räume, mehr Grün und Wasser in der Stadt sind dafür zentral.“ Die Bewohner wünschten sich einen Ort der Entspannung, der zum Verweilen einlade, führt er weiter aus.

Staatliche Hilfsprogramme

Bei einer Umgestaltung kommt es auf ein Zusammenspiel vieler einzelner Beteiligten an, doch ebenso auf konkrete Hilfsmaßnahmen. So fordert Kufen etwa im Fall der Städte, die von der Schließung der Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen betroffen sind, neben schnellen und gezielten Hilfen auch, dass in Einzelfällen der Zwischenerwerb von solchen Großimmobilien gefördert werden solle oder bestimmte Förderanträge noch im Nachhinein gestellt werden sollten. Darüber hinaus sollte seiner Auffassung nach das bundesweite Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ als Finanzierungshilfe über das Jahr 2023 bestehen bleiben.

Hoffnungsschimmer: viele Ideen und Projekte

Es gibt durchaus Lichtblicke – viele Städte haben bereits Projekte und Pläne zur Neugestaltung ihrer Innenstädte umgesetzt und begegnen damit dem Problem der leerstehenden Gebäude auf kreative Art und Weise. Hamburg etwa nutzt das ehemalige Karstadt-Gebäude als Ausstellungsfläche, Lübeck will hier ein Mixed-Use-Konzept anwenden und die Räumlichkeiten Schulen, Universitäten sowie Start-Ups zur Verfügung stellen. In Saarbrücken soll aus dem früheren C&A-Gebäude ein Senioren- und Pflegeheim entstehen, dessen Glanzpunkte ein Urban-Gardening-Projekt und eine Rooftop-Bar sind. Es zeigt sich also: eine neue Nutzung leerstehender Großimmobilien als Mehr-Generationenhaus, (Hoch-) Schulgebäude, Kulturplattform oder Erholungsort ist nicht nur denkbar, sondern praktikabel.

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