Deutschland kauft australische Boxer

Heute zeichnete der Parlamentarische Staatssekretär im BMVg, Thomas Hitschler, gemeinsam mit dem australischen Rüstungsminister Pat Conroy eine Zusammenarbeitserklärung zur Beschaffung von über 100 Gefechtsfahrzeugen des Typs „Schwerer Waffenträger Infanterie“, bei dem es sich um einen Boxer mit bemanntem Turm mit einer 30mm Kanone handelt. Der Auftrag hat einen Wert von rund 1,85 Milliarden Euro. Der Schwere Waffenträger Infanterie soll in der Bundeswehr die Wiesel ablösen.

Bereits vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass Deutschland Boxer aus australischer Produktion kaufen wird (wir berichteten). Die entsprechende Rheinmetall-Fabrik in Australien – Australia’s Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) – wurde erst im Oktober 2020 eröffnet, um die Aufträge im Rahmen der Modernisierung des australischen Heeres direkt im Land des potentiellen Auftraggebers durchführen zu können.

Australien beschafft 211 Boxer im Rahmen des Projekts LAND 400 Phase 2 für rund 5,2 Milliarden Australische Dollar (ca. 3,2 Milliarden Euro). Die Fertigung der Fahrzeuge, die in Australien als „Combat Reconnaissance Vehicle“ (CRV) produziert werden, läuft derzeit an.

„Diese Kooperation ermöglicht der Bundeswehr eine schnellstmögliche Beschaffung und ist ein sichtbares Zeichen der vertrauensvollen Zusammenarbeit Deutschlands mit dem Wertepartner Australien“, berichtet das BMVg zur heute gezeichneten Erklärung. „Gemeinsames Ziel ist es, dass bereits in 2025 der Zulauf erster Fahrzeuge beginnt. Um diesen straffen Zeitplan einzuhalten, wird die parlamentarische Billigung nach Vertragsreife so schnell als möglich eingeholt. Die Finanzierung des Vorhabens soll aus dem Sondervermögen der Bundeswehr erfolgen.“