Harald Joos ist wieder zurück bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, wo er über viele Jahre das IT-Geschehen maßgeblich gestaltete (zunächst als Leiter RZ, dann als Leiter der IT-Abteilung, dann als CIO). Von Februar 2021 bis Ende Januar 2023 war er Abteilungsleiter VI im Bundesfinanzministerium (BMF), damit dort CIO des BMF und zudem IT-Beauftragter der Bundesfinanzverwaltung. Durch die Umstrukturierung des BMF wurde er in dieser Funktion abgelöst. Die IT ist seit kurzem eine Unterabteilung in der Abteilung Z.
Nun hat der Vorstand der Deutschen Rente beschlossen, Joos ab dem 1. April zum Sonderbeauftragten für die Weiterentwicklung einer Cloud-Infrastruktur für die Träger der Sozialversicherungen zu berufen. Ziel soll es sein, die Aktivitäten in der Sozialversicherung stärker abzustimmen, damit diese schneller voran kommt und deren gemeinsame Interessen zur Nutzung auch externer Cloud-Infrastrukturen verfügt werden können. Zu den Trägern gehören vor allem die Rente selbst, die Bundesagentur für Arbeit, Kappschaft und weitere öffentliche wie auch private Träger auch aus dem Versorgungs- und dem Gesundheitsbereich.
Kein anderer öffentlicher Bereich bringt so viele sensible personenbezogene Daten zusammen wie dieser. Die Krux: Zehntausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden altersbedingt in den nächsten 36 Monaten die Einrichtungen verlassen. Ersatz auf dem Arbeitsmarkt steht nicht zur Verfügung. Damit ist der Druck groß, auf Cloud-Technologien zu setzen, die keinesfalls aus eigener Kraft erbracht werden können. Daher ist Joos hier jetzt der gefragte Mann, die von ihm und dem Bundes-CIO Dr. Markus Richter (BMI) entwickelte Multi-Cloud-Strategie praktisch umzusetzen.
Da dieser Bereich aus öffentlich-rechtlichen Anstalten und Agenturen mit einer „unternehmerischeren“ Herangehensweise als in der Behördenwelt operiert, hier sei nur das IT-Haus der Bundesagentur für Arbeit genannt, könnte hier ein dynamisches Zentrum für die Nutzung der in der Multi-Cloud-Strategie angelegten Hyperscaler-Angebote auch durch öffentliche Einrichtungen entstehen. Die Personalie könnte damit mehr als nur einen Stellenwechsel bedeuten.
