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StartSicherheitDie hessische Polizei setzt auf Menschen mit besonderen Fähigkeiten

Die hessische Polizei setzt auf Menschen mit besonderen Fähigkeiten

Landesweite Testverfahren zeigten, dass innerhalb der hessischen Polizei 237 Personen über die äußerst seltenen Fähigkeiten sogenannter Super-Recogniser verfügen. Sie können Gesichter besonders gut wiedererkennen.

Der Abgleich der aktuellen Personenfahndungen mit vorhanden Bilddaten ist ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Polizeiarbeit. Super-Recogniser bieten deshalb für die Polizei einen Mehrwert bei Ermittlungen, Fahndungen und allen Einsätzen zur Kriminalitätsbekämpfung. Dies hat sich in einem erfolgreichen Pilotprojekt des Polizeipräsidiums Frankfurt bestätigt. Die Fähigkeiten sogenannter Super-Recogniser erweisen sich gerade bei der Analyse von Bildmaterial von schlechter Qualität als äußerst hilfreich. Als komplementäres Element können sie in derartigen Situationen zur Tataufklärung beitragen. Zum Beispiel gelang im Oktober 2021 ein versuchtes Tötungsdelikt im Frankfurter Hauptbahnhof durch den Abgleich der Aufnahmen einer Sicherheitskamera mit der polizeilichen Bilddatenbank aufzuklären.

Die Einsatzmöglichkeiten von Super-Recognisern beschränken sich allerdings nicht auf dieses Themenfeld. Sie können darüber hinaus nach Einsatzlagen, zum Beispiel nach Großereignissen, eine wertvolle Unterstützung bei der Auswertung des Bildmaterials sein. So kamen Super-Recogniser auch bereits bei der Auswertung von Bildmaterial im Rahmen der Einsatzmaßnahmen rund um den Weiterbau der Autobahn 49 im Dannenröder Forst erfolgreich zum Einsatz.  

Erfolgreiches Pilotprojekt

Im Rahmen des bereits erwähnten Pilotprojektes im Polizeipräsidium Frankfurt am Main wurden zunächst durch spezielle Testverfahren Beamtinnen und Beamten ausgewählt, die über die besondere Fähigkeit verfügen. Insgesamt nahmen 3.104 Personen am Testverfahren teil. Das mehrstufige Verfahren deckte 166 Bedienstete auf, die über Super-Recogniser-Fähigkeiten verfügen. Mit den bereits im Rahmen des Pilotverfahrens identifizierten 71 Super-Recognisern ergibt sich ein Potenzial von 237 möglichen Super-Recognisern innerhalb der hessischen Polizei. Die Testverfahren wurden unter Beihilfe der britischen Universität Greenwich durchgeführt. Zunächst erfolgt ein zehnminütiger Vortest. Im Anschluss stellen sich die Beamtinnen und Beamten zwei Tests zur Kurzzeit- und Langzeitmerkfähigkeit sowie einem mehrstündigen Abschlusstest.

Den aus besagtem Verfahren hervorgegangenen Super-Recognisern gelang es, im Zeitraum seit Mai 2021 über 1.400 Personen wiederzuerkennen.

Das Projekt in die Breite tragen

Nach der positiven Evaluierung des Pilotprojektes strebt die hessische Landespolizei an, Super-Recogniser künftig für die verschiedenen Bereiche der Polizeiarbeit hessenweit verstärkt zu nutzen. Damit geht auch Personalaufbau einher. Hierzu wird anhand praktischer Einsatzerfahrung evaluiert, welche der identifizierten Super-Recogniser mit ihrer Fähigkeit bei der polizeilichen Arbeit unterstützen können. Parallel wird gegenwärtig durch eine Arbeitsgruppe an der Finalisierung einer Konzeption für die Struktur, verschiedene Einsatzmodelle und Umsetzung für den hessenweiten Einsatz von Super-Recognisern gearbeitet.

„Als Polizei leben wir in der Ermittlungsarbeit von Erkenntnissen und Informationen. In diesem Zusammenhang ist die Fähigkeit der Super-Recogniser für uns eine gute Chance, die wir in den verschiedenen Bereichen der Polizeiarbeit und in ganz Hessen zielführend nutzen möchten“, erklärt Landespolizeipräsident Robert Schäfer. Die Tatsache, dass 237 Personen innerhalb der hessischen Polizei über die besondere Fähigkeit verfügen, sei beeindruckend. Zudem imponiere ihm die große Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich dem Test zu unterziehen.

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