Insgesamt wurden bisher rund 60.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten durch die verbündeten Nationen ausgebildet, berichtete General Mark A. Milley, Chairman of the Joint Chiefs of Staff der US-Streitkräfte, am Rande des heutigen Treffens der NATO-Verteidigungsminister. Über den weiteren Verlauf des Krieges wollte General Milley allerdings nicht spekulieren, da es sich um einen schwierigen und harten Kampf handele.
„Russland verfügt über mehrere hunderttausend Soldaten“, betonte General Milley. „Es ist daher aktuell zu früh, um über das Ende dieses Krieges zu sprechen.“ General Milley sieht allerdings moralische Vorteile bei den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten. Die russischen Einheiten befänden sich weitab der Heimat und wüssten oftmals nicht, warum sie überhaupt an diesen Frontabschnitten kämpfen sollten, während die Ukrainerinnen und Ukrainer in ihrer Heimat ihr eigenes Land verteidigten. Die Moral und Motivation seien dementsprechend bei den ukrainischen Einheiten deutlich besser. Dennoch dürfe man die russischen Streitkräfte nicht unterschätzen – und sei es nur aufgrund ihrer Größe.
Gefragt, wie die Bilder von zerstörten westlichen Waffensystemen einzuschätzen seien, antwortete US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin: „Das ist Krieg. Wir werden zerstörte Ausrüstung auf beiden Seiten sehen. Wir werden weiterhin Gefechtsschäden sehen.“ Zu denken, dass eine Seite keine Verluste erleide, sei illusorisch – egal wie gut die Ausrüstung ist. „Ein Krieg ist immer fließend, er ist grausam und er ist unvorhersehbar.“
