Die Zahl der Korruptionsstraftaten hat in Deutschland im vergangenen Jahr klar abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr ging sie um nahezu 52 Prozent auf 3.600 Straftaten zurück. Ebenfalls deutlich rückläufig war die Zahl der tatverdächtigen Personen. Sie nahm um 46,8 Prozent auf 1.306 ab.
Unter den Tatverdächtigen waren 730 Gebende und 576 Nehmende, davon 51 Prozent Amtsträgerinnen und Amtsträger. Der Anteil von Amtsträgerinnen und Amtsträgern an den tatbereiten Nehmenden lag aber weiterhin unter dem Fünf-Jahres-Niveau. Ebenfalls klar abgenommen hat der durch Korruptionstaten verursachte Schaden. Er betrug 2022 27 Millionen Euro und damit fast 56 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Das geht aus dem aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) zu Korruptionsstraftaten hervor. Demnach war die Wirtschaft ein bevorzugter Zielbereich. Außerdem stammten Gebende vorwiegend aus Medizin- und Pharmabranche.
Zur Begründung für die Rückgänge heißt es im Lagebild wörtlich: „Dies ist insbesondere dem Umstand geschuldet, dass mehrere umfangreichere Verfahren, die zu der höheren Anzahl an Straftaten in 2021 beigetragen hatten, im Berichtsjahr polizeilich abgearbeitet bzw. abgeschlossen wurden. Zudem könnte die im Jahr 2022 eingetretene wirtschaftliche Entwicklung und damit verbundene Maßnahmen zur Einsparung finanzieller Mittel den Rückgang gefördert haben.“ Außerdem gelte es zu berücksichtigen, „dass gerade im Bereich Korruption die Anzahl der registrierten Straftaten von Jahr zu Jahr mitunter großen Schwankungen unterliegt“ und es ein großes Dunkelfeld gebe. Denn bei Korruptionsstraftaten handele es sich um Kontrolldelikte.
Das komplette Lagebild findet sich hier.
