Das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien (WIS) ist eine Forschungskooperation mit Frankreich eingegangen. Während des Besuchs einer deutsch-französischen Delegation vertiefte man diese Zusammenarbeit weiter.
Das WIS simuliert unter anderem Stichflammeneinwirkung auf unterschiedliche Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitzeeinwirkung durch Flammen wird auf diese Weise deutlich. Aus den aufgezeichneten Temperaturen an einer speziellen Prüfpuppe, dem sogenannten Thermomann, werden mit einem Berechnungsmodell die Verbrennungsgrade berechnet. Ergebnis der Untersuchung ist, dass es zu keinen Verbrennungen kommt, solange die Hauttemperatur unter 44 Grad Celsius liegt.
Im französischen Toulouse wird ein vergleichbarer Teststand für Bekleidungssysteme betrieben. Allerdings bestehen Unterschiede bei der Art der Beflammung. Darüber hinaus nutzen beide Institute unterschiedliche Messtechnik. Bei der Abmessung der Puppe hingegen bestehen nahezu keine Unterschiede zwischen den Instituten. Um die Prüfstände miteinander vergleichen zu können, wurden je drei deutsche und französische Bekleidungssätze auf beiden Testständen untersucht. Im Anschluss konnten die technischen Daten der Prüfstände und die Ergebnisse der Versuche ausgetauscht und ausgewertet werden. Durch dieses Vorgehen können die Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse der unterschiedlichen Versuchsstände miteinander vergleichen. Beide Prüfstände führen zu ähnlichen Einschätzungen der Leistungsfähigkeit der Bekleidungssysteme. Die Unterschiede in der Flammenrichtung machen eine ständige Austauschbarkeit der Prüfergebnisse derzeit jedoch noch nicht möglich. Das WIS wird diese Erkenntnisse bei der Weiterentwicklung seines Prüfstandes berücksichtigen.
