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StartSicherheitLeitlinien für Katastrophenmedizin veröffentlicht

Leitlinien für Katastrophenmedizin veröffentlicht

Zum ersten Mal wurden in Deutschland Behandlungsleitlinien für Katastrophenmedizin veröffentlicht. Die „S2k-Leitlinie Katastrophenmedizinische prähospitale Behandlungsleitlinien“ resultieren aus einem Forschungsprojekt, das durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) initiiert wurde. Diese Leitlinien seien „in dieser Form auch eine internationale Besonderheit“, heißt es von Seiten des BBK.

„Für die medizinische Versorgung in Katastrophenfällen […] gibt es noch keine umfassenden Listungen von Therapiestandards, aus denen das erforderliche Sanitätsmaterial, vorrangig die Bedarfsmengen an Arzneimitteln und Medizinprodukten pro Verletzten oder Kranken, bei den verschiedenen Unglücksarten und Schadensmustern abgeleitet werden können“, schreiben die Autorinnen und Autoren in der Präambel. Um Einsatzkräfte besser auf Ausnahmesituationen vorzubereiten sowie die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aufzubereiten, habe man diese Leitlinie erstellt.

An der Leitlinie arbeiten 26 Fachgesellschaften und Institutionen, darunter u. a. die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) oder der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit. Die Federführung übernahm die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Die Leitlinie gibt z. B. eine Risikobewertung für Deutschland und allgemeine Empfehlungen zu katastrophenmedizinischen Schadenslagen. Die Empfehlungen umfassen beispielsweise ethische Fragen, den Aufbau medizinischer Versorgung bei dysfunktionaler Infrastruktur und Schulungen.

Zudem gibt es spezielle Empfehlungen für den Umgang mit lebensbedrohlichen Blutungen bei chemischer Kontamination wie CBRN-Lagen oder mit der Einbindung psychosozialer Notfallversorgung in katastrophenmedizinischen Schadenslagen.

Konsequenzen für die MTF

Das für die MTF zuständige Fachreferat Sanitätsdienst im BBK wird nun die Leitlinie sowie die Empfehlungen auswerten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für Medizinische Task Force des Bundes (MTF) übertragen. Das Referat werde die Empfehlungen in Erprobungs- und Übungsvorhaben einfließen lassen, heißt es aus dem Bundesamt.

Die MTF ist eine standardisierte, sanitätsdienstliche, arztbesetzte Taktische Einheit mit Spezialfähigkeiten zum Einsatz im Spannungs- und Verteidigungsfall (Zivilschutz) sowie in der Bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe des Bundes konzipiert.

Die Leitlinien finden Sie hier.

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