Berlinerinnen und Berliner müssen seit dem 8. November nicht mehr ins Bürgeramt um eine Meldebescheinigung zu erhalten. Von nun an habe man die Möglichkeit sie online und kostenfrei zu beantragen, heißt es aus der Hauptstadt. Durch die Digitaldienstleistung würden wichtige Kapazitäten für andere Dienst- und Beratungsleistungen in den Bürgerämtern frei, erklärte Berlins CDO, Martina Klement.
Im vergangenen Jahr hätten die Bürgerämter etwa 137.000 Meldebescheinigungen ausgestellt. Bisher konnte man sie nur vor Ort beantragen, das geht nun online. Auch die 10 Euro Gebühr fällt nun weg. Ab 2024 soll die in Berlin entwickelte Lösung auch für andere Länder und Kommunen bereitgestellt werden. Für Klement sei dies eine wirksame Reaktion auf die „dünne Personaldecke und die endlichen Ressourcen“, sagte die Beamtin auf der Fachmesse SCCON. Klement, die das Amt der CDO erst im Mai diesen Jahres aufgenommen hatte möchte nun vor allem die Verwaltungsreform voranbringen. Dazu solle auch ein Blick auf die Prozesse geworfen werden: „Es soll nicht an den technischen Lösungen scheitern. Wir möchten uns die Prozesse anschauen und sicherstellen, dass wir nicht schlechte Prozesse einfach digitalisieren“.
Dem schloss sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) in einer Videobotschaft auf der Fachmesse an. Schlechte Prozesse sollten überdacht und verbessert werden. In der Senatskanzlei möchte man für die kommende Verwaltungsreform die Bezirke mit in die Prozesse aufnehmen und Klausurtagungen mit den Bezirksbürgermeistern organisieren. Erst dann solle die Reform im Senat besprochen werden, erklärte Wegner. Damit solle auch die Aufgabenverteilung zwischen Senat und Verwaltungsbezirken besser verteilt werden, so der Regierende Bürgermeister.
