(BS) Eine internationale Ermittlereinheit hat fünf Cyber-Kriminelle in der Ukraine verhaftet. Die Verbrecher sollen mehr als 250 Systeme verschlüsselt haben. Das geht aus Angaben von Europol hervor.
Mehr als 20 Polizistinnen und Polizisten aus Norwegen, Frankreich, Deutschland und den USA waren in Kiew, um der ukrainischen Polizei bei den Ermittlungen zu helfen. Die ukrainische Polizei durchsuchte 30 Grundstücke bei Kiew, Tscherkassy, Riwne und Winnyzja. Sie nahmen den 32-jährigen Anführer und vier weitere Personen fest. Die Cyber-Kriminellen sollen als Gruppe zusammengearbeitet haben. Sie seien arbeitsteilig vorgegangen, heißt es von Europol. Einige hätten die IT-Systeme ihrer Opfer mit Ransomware infiziert, andere die erbeuteten Krypto-Werte gewaschen. Für ihre Attacken hätten die Gangster unter anderem LockerGoga, MegaCortex, HIVE und Dharma Ransomware gebraucht. Die HIVE-Infrastruktur konnte ein internationales Team mit deutscher Beteiligung im Januar dieses Jahres ausschalten.
Auch für den jetzigen Ermittlungserfolg spielten deutsche Cyber Crime-Spezialisten des Polizeipräsidiums Esslingen eine Rolle. Im Anschluss an ihre HIVE-Ermittlungen verfolgten sie die Spur der Täter in einem von den Europol-Ermittlungen unabhängigen Verfahren. Neben den Verfahren anderer Strafverfolgungsbehörden in anderen Staaten führte dies zu den Festnahmen in der Ukraine.
„Die Cyberspezialisten der Kriminalpolizeidirektion Esslingen haben erneut bewiesen: Mit einem starken Netzwerk und akribischer Ermittlungsarbeit kommen wir den Tätern auch im letzten Winkel des Netzes auf die Spur“, lobte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU). Er dankte den Ermittlerinnen und Ermittlern, der Staatsanwaltschaft Stuttgart, der Kriminalpolizeidirektion Esslingen und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
