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StartVerteidigungNeue Anforderungen beim KSK

Neue Anforderungen beim KSK

Die Bundeswehr stellt das Auswahlverfahren für die Ausbildung zum Kommando Spezialkräfte (KSK) um. Psychologische Faktoren sollen stärker gewichtet und individuelle Leistungen genauer beobachtet werden. Darüber hinaus ist mehr Selbstverantwortung gefordert.

Das sogenannte Potenzialfeststellungsverfahren (PFV) fungiert als Aufnahmetest, um die Eignung potenzieller Kommandosoldaten zu prüfen. Bei erfolgreichem Bestehen kann die zwei-jährige Ausbildung angetreten werden. Die Bundeswehr hat das Verfahren umgestellt. Den neuen Anforderungen entsprechend sollen neben den körperlichen Fähigkeiten auch kognitive und psychische Kompetenzen stärker erfasst werden. Darüber hinaus ist das Verfahren fortan stärker individuum- und weniger gruppenzentriert.

Das Testverfahren ist zweistufig aufgebaut. Prüfgegenstand der ersten Phase ist die körperliche Leistung und die Trainierbarkeit von benötigten Fähigkeiten. Darüber hinaus absolvieren die Anwärterinnen und Anwärter computergestützte psychologische Auswahlverfahren. Dabei legt das KSK für Offiziere im Bereich der kognitiven Leistungsfähigkeit höhere Maßstäbe an als für Mannschaftssoldaten und Unteroffiziere. Für die Ausgestaltung des psychologischen und kognitiven Teils des Tests zeichnet sich der psychologische Dienst des KSK verantwortlich.

Die Mindestanforderungen an die körperlichen Fähigkeiten in Phase 1 nehmen zu. Für das Fortschreiten in Phase 2 sind folgende Leistungen zu erbringen:

Fünfmal 1000-Meter-Lauf mit drei Minuten Intervallpause (maximale Dauer 4:30 Minuten, dann 4:20, 4:10, 4:00 und 3:50)

Psycho-Motorik-Test (PMT): Hallenhindernisparcours mit anspruchsvollen koordinativen Aufgaben, dabei Verwundetentransport

Sieben Klimmzüge

20 Bauchaufzüge in 30 Sekunden

22 Liegestütze (Hand Release Push Ups) in 30 Sekunden

Zwei Minuten Sparring

200 Meter Kleiderschwimmen in 7:30 Minuten

20 Kilometer Marsch mit 20 Kilogramm Gepäck unter 3,5 Stunden

Sind Bewerberinnen und Bewerber in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen, räumt ihnen das KSK eine realistische Chance ein, die folgenden Phasen zu bewältigen.

Mehr Selbstverantwortung vor Phase 2

Während erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der ersten Phase bisher im Anschluss ein Zehn-Wochen-Programm absolvierten, erfolgt die Vorbereitung auf Phase 2 fortan in Eigenverantwortung.

Intrinsische Motivation und Eigenständigkeit sind laut Bundeswehr wesentliche Charaktermerkmale für Kommandosoldaten. Die Vorbereitung ohne externe Anleitung spiegelt das wider. Dennoch gibt man Anwärterinnen und Anwärtern einen individuellen Trainingsplan an die Hand. Die Sportlehrer des KSK stellen diesen zusammen. Neben der persönlichen Beratung befindet sich eine Begleit-App in der Entwicklung. Sie soll die Soldatinnen und Soldaten beim Erreichen ihrer körperlichen und mentalen Bestform unterstützen. Während der zweiten Phase der PFV werden Standort und medizinische Daten der Teilnehmenden ununterbrochen überwacht. Das erfolgt in Zusammenarbeit mit der sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität der Bundeswehr in München. Die Testmodalitäten sind im Gegensatz zu früheren Verfahren in jedem Durchlauf unterschiedlich. Dies soll die Aussagekraft der Testung gewährleisten.

Unverändert Teil des Verfahrens bleibt allerdings die sogenannte Härtephase. In dieser Woche sind die Soldatinnen und Soldaten mit Aufgaben konfrontiert, die sie an ihre körperliche und mentale Leistungsgrenze bringen. Wie bereits in der ersten Phase des Auswahlverfahrens gilt auch bei Phase 2 die Bestenauswahl.

Offiziere müssen zusätzlich in einer dritten Phase bestehen. Insbesondere die Führungsfähigkeit unter Extrembedingungen wird in dieser Phase erprobt.  Etwa ein Drittel der Bewerberinnen und Bewerber kann sich im Auswahlverfahren durchsetzen. Sie sind damit berechtigt, die zweijährige Ausbildung zum Kommandosoldaten oder zur Kommandosoldatin anzutreten.

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