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StartDigitalesSachsens Ermittler sichern fast zwei Milliarden Euro in Bitcoin

Sachsens Ermittler sichern fast zwei Milliarden Euro in Bitcoin

Deutsche Strafverfolgungsbehörden haben fast 50.000 Bitcoin vorläufig sichergestellt. Das ist die größte Summe an Bitcoin, die jemals in der Bundesrepublik beschlagnahmt wurde. Sie entspricht fast zwei Milliarden Euro.

Das Geld wurde von einem Beschuldigten auf ein Behörden-Wallet des Bundeskriminalamts (BKA) überwiesen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mit.

In dem Verfahren sind in 40-jähriger Deutscher und ein 37-jähriger Pole beschuldigt. Sie hätten die Bitcoins von ihren Gewinnen aus einem Portal für Raubkopien erworben, so die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.

Die Behörden verdächtigen die zwei, das Portal ­movie2k geführt und Geldwäsche betrieben zu haben. Auf movie2k wurden Raubkopien von Filmen zum Streaming angeboten. Vor drei Jahren sprach die Generalstaatsanwaltschaft von rund 880.000 Raubkopien, die über das Portal verbreitet wurden. Von 2011 bis 2013 war movie2k eines der führenden in Deutschland.

Schon im Sommer 2020 stellte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden rund 25 Millionen Euro in Bitcoins aus dem Verfahren sicher. Damals hieß es, das Geld stamme aus Werbeeinnahmen und Abofallen, die die Beschuldigten auf movie2k betrieben.

 Das so erschlichene Geld sollen sie in Bitcoin investiert haben. Mit den Bitcoin wiederum sollen sie unter anderem Immobilien erworben haben. Wenn dies stimmt, wäre das Geldwäsche ebenso wie Steuerbetrug.

Entsprechend des Umfangs der Vorwürfe sind viele Behörden an diesem Ermittlungserfolg beteiligt.

Die vorläufige Sicherstellung ist ein Erfolg der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, des Landeskriminalamts Sachsen und der Steuerfahndung des Finanzamtes Leipzig II, die als Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES) das Verfahren führen.

Sie wurden vom Bundeskriminalamt, der US-amerikanischen Bundespolizei FBI und einer forensischen Sachverständigenfirma aus München unterstützt.

„Dieser Milliardenbetrag muss im Haushalt der Sicherheitsbehörden verbleiben und darf nicht im allgemeinen Haushalt eines Finanzministeriums versickern“, forderte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke. „Mit dieser Summe können umgehend mehr Sicherheit und noch mehr Ermittlungserfolge ermöglicht werden“, fuhr Kopelke fort. Er denkt speziell an die Finanzierung der Digitalisierung der Polizei im Rahmen des Programms Polizei 2020.

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