In Dänemark ist die eID schon lange etabliert: 98 Prozent der Bürgerinnen und Bürger nutzen sie, 94 Prozent nehmen dafür das Smartphone. Adam Lebech, der stellvertretende Generaldirektor der Dänischen Agentur für digitale Verwaltung, verdeutlicht in seiner Keynote auf dem Digitalen Staat 2024 die Wichtigkeit der Usability, also den Komfort der Nutzung von angebotenen digitalen Services.
„Es gibt immer eine Balance zwischen der Usability und der Sicherheit“, erklärt Lebech. Für die hohe Nutzungszahlen, die Dänemark an die Spitze des OECD Digital Government Index befördern, müsse der Fokus jedoch auf der Usability liegen. Dabei ist das Smartphone Lebech nach besonders relevant: „Wenn die Möglichkeit dazu besteht, bevorzugen Menschen ihr Handy, um Verwaltungsleistungen zu nutzen.“ 85 Prozent präferieren das Lesen von Briefen über das Smartphone. Analoge Post vom Staat sei in Dänemark ohnehin schon lange eine Ausnahme.
Gemeinsame Finanzierung der digitalen Verwaltung
Ein weiterer Erfolgsfaktor war in Dänemark die Kollaboration, beispielsweise mit dem Privatsektor, hebt Lebech hervor. Doch auch innerhalb des Staates gibt es enge Absprachen. So gibt es eine gemeinsame Finanzierung: 40 Prozent kommen vom Bund, weitere 40 Prozent von den Kommunen und 20 Prozent von den Regionen.
Gleichzeitig gibt es auch in Dänemark noch Herausforderungen. Die aktuelle Strategie des Ministeriums beinhaltet die Frage der Inklusion. „Die digitalen Lösungen sind der Standard. Gleichzeitig müssen wir aber auch Lösungen für diejenigen finden, die mit dem digitalen Zugang Probleme haben“, bekräftigt Lebech. Dazu kooperiere das Ministerium mit der Zivilgesellschaft, z.B. mit Vereinen älterer Menschen und Bibliotheken, die den betroffenen Bürgern den Umgang mit digitalen Tools näherbringen.