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StartStaat & RathausWertschätzung und Spaß für Verwaltungsmitarbeitende

Wertschätzung und Spaß für Verwaltungsmitarbeitende

Beim Creative Bureaucracy Festival geht es um Verwaltungsinnovation in all seinen Formen. Johanna Sieben, die Direktorin des Festivals, berichtet im Gespräch mit Anna Ströbele vom Digital Kick Off Day, Gewinnerprojekten und dem internationalen Ansatz der Veranstaltung.

Behörden Spiegel: Was ist die Idee des Creative Bureaucracy Festivals?

Johanna Sieben: Uns ist besonders der positive Ausblick wichtig. Es existieren bereits so viele Beispiele für kreative Verwaltung. Unsere Mission ist, all diese beim Festival zusammenzubringen und ihnen eine Bühne zu geben – egal von welcher Ebene sie kommen. Die Besucherinnen und Besucher sollen aus dem Tag mit einem neuen Netzwerk gehen, wodurch sie gute Projekte bei sich selbst implementieren können. Das können kleine sein, wie in der eigenen Abteilung das Projektmanagement neu aufzusetzen, aber auch größere. Darüber hinaus wollen wir die Verwaltung feiern und einen Ort schaffen, wo man sich als Bürokrat wohl fühlt. Schließlich hat der Begriff auch negative Konnotationen. Wir wollen hingegen Wertschätzung und Anerkennung vermitteln. Denn die braucht es, um sich zu trauen, neue Projekte durchzuführen. Kurz gesagt: Das Festival soll Inhalte vermitteln, aber vor allem auch Spaß machen.

Behörden Spiegel: Worum ging es beim Digital Kick Off Day?

Sieben: Damit wurde die Festivalsaison eingeläutet. Vorher gab es einen Open Call: Menschen aus aller Welt waren dazu eingeladen, ihre verwaltungsbezogenen Projekte bei uns einzureichen. Dieses Jahr haben sich über 230 Projekte bei uns beworben – aus insgesamt 36 Ländern. Erst traf das Team eine Vorauswahl. Dann entschied sich eine Jury für 16 deutschsprachige und 16 englischsprachige Projekte, die beim Kick Off Day präsentiert wurden. Anschließend gab es ein Community Voting, sodass am Ende sechs Gewinner gekürt wurden, jeweils drei pro Sprache. Diese werden am Festivaltag vor großem Publikum auftreten.

Behörden Spiegel: Wer hat gewonnen?

Sieben: Da gibt es zum Beispiel ein Projekt aus der Senatsverwaltung für Finanzen Berlin zur evidenzbasierten Steuerung von Finanzausgaben. Dort wird nicht nur analysiert, wohin Gelder verteilt werden, sondern auch, welche Wirkung sie in der Realität haben. Ziel ist, dass diese möglichst hoch ausfällt. Andere Projekte thematisieren das Projektmanagement, einen Campus für hochschulferne Regionen sowie ein Projekt der African Union zu digitaler Innovation.

Behörden Spiegel: Warum habt ihr euch für einen internationalen Ansatz entschieden?

Sieben: Oft ist es einfacher, sich Best Practices von anderen anzugucken, als das Rad jedes Mal neu zu erfinden. Das gilt innerhalb von Deutschland natürlich auch. Aber durch den internationalen Ansatz sind viel mehr Stimmen dabei. In allen Ecken der Welt passieren schließlich spannende Sachen. Dabei achten wir auch darauf, dass wir global eine gute Verteilung haben. Natürlich kann man nicht alle Beispiele genau übertragen, aber manche Teile davon eben schon.

Behörden Spiegel: Heißt das, das Festival findet auf Englisch statt?

Sieben: Das Programm ist zu 50 Prozent deutschsprachig, zu 50 Prozent englischsprachig. Im internationalen Kontext werden eher die großen Fragen gestellt: Wie kann man eine Verwaltung modernisieren? In den deutschsprachigen Sessions ist es kleinteiliger. Hier wird die Fachcommunity versammelt.

Das Creative Bureaucracy Festival findet am 13. Juni 2024 in Berlin statt.

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