Die dänischen Fregatten Iver Huitfeldt und Niels Juel sollten abwechselnd als Flaggschiff für die NATO-Flotteneinheit (SNMG1) in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 fungieren. SNMG1 stellt unmittelbare maritime Reaktionsfähigkeiten im Nordatlantik, der Nordsee und dem Baltischen Meer für die NATO bereit.
Aufgrund von technischen Störungen an der Iver Huitfeldt muss die dänische Regierung von diesen Plänen Abstand nehmen. Während des Einsatzes zur Sicherung der Seewege im Roten Meer offenbarte die Iver Huitfeldt massive technische Probleme. Am 9. März verzögerte sich der Abschuss von Boden-Luft-Raketen um 30 Minuten. Etwa zwei Wochen nach diesem Vorfall brach das Schiff zu seinem dänischen Heimathafen auf. Ein 13-seitiger Bericht des Verteidigungsministeriums aus dem Mai identifizierte das Evolved SeaSparrow Missile Launcher System als Ursache des Problems. Vergangene Woche verkündete der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen, dass die Probleme mit dem Luftverteidigungssystem weiterhin nicht behoben seien. Aus diesem Grund wird die Iver Huitfeldt der ihr zugedachten Aufgabe nicht nachkommen können.
„Die Herausforderungen, die die Besatzung der Iver Huitfeldt während der Mission im Roten Meer erlebte, sind weiterhin nicht behoben. Daher folgen wir der Empfehlung des Verteidigungskommandos, die Fregatte nicht für den Seeeinsatz auszusenden“, erklärte Poulsen. Um weiterhin ihrer Führungsaufgabe nachkommen zu können, schlägt das dänische Verteidigungsministerium vor, das Kommando über die NATO-Flotteneinheit von einem dänischen Marinestützpunkt aus zu übernehmen.
Neben der Iver Huitfeldt kam es auch bei Fregatten anderer Marinen zu technischen Problemen im Rahmen des Einsatzes im Roten Meer. Die griechische Marine entsendete die Fregatte Hydra im Februar ins Rote Meer. Laut griechischen Medieninformationen ließ die veraltete Technologie des Schiffes aber keine angemessene Reaktion auf Drohnenangriffe in hoher Quantität zu. Als die Fregatte am 19. Juni ihren Einsatz beendete, sprach Verteidigungsminister Nikos Dendias von einem erfolgreichen Einsatz.