„An einer Sepsis sterben deutschlandweit jährlich mehr Menschen als durch Brust- und Prostatakrebs sowie HIV zusammen,“ erklärt das Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP). Ein guter Grund, am heutigen Welt-Sepsis-Tag (13.09.2024) auf die Gefahren einer Blutvergiftung aufmerksam zu machen.
Bei einer Sepsis gelangen Krankheitserreger beispielsweise über eine infizierte Wunde oder eine Infektion der Atemwege oder des Bauchraums zunächst ins Blut und dann in den Blutkreislauf. Dabei gelangen die Erreger in lebenswichtige Organe, was zu einer Immunsystemabwehrreaktion führt, bei der unser Immunsystem körpereigenes Gewebe und Organe angreift und zu multiplem Organversagen und einem septischen Schock führen kann. Auch weltweit ist die Sepsis eine der häufigsten Erkrankungen mit Todesursache, wie das HLfGP erläutert.
„Zu dieser nicht zu unterschätzenden Infektion […], ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Es ist wichtig, dass hierbei alle Beteiligten im Gesundheitssystem eng zusammenarbeiten“, so Regine Bresler, Präsidentin des HLfGP. Denn laut der 2021 ins Leben gerufenen bundesweiten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis stirbt in Deutschland alle sechs Minuten ein Mensch an Sepsis.
Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) stellen ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer Sepsis dar. Diese sind gegenüber Antibiotika weniger empfindlich oder sogar völlig resistent geworden. Das Land Hessen hat deshalb Strategien entwickelt, um die Ausbreitung von MRE zu verringern. Darunter zählt die Einrichtung sogenannter MRE-Netzwerke, in denen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die an der Patientenversorgung beteiligten, ambulanten und stationären Dienste sowie Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens mit den öffentlichen Gesundheitsdiensten zusammenarbeiten. Die landesweite Koordinierung wird vom HLfGP wahrgenommen.
Auch qualitätssichernde Maßnahmen der Infektionsprävention im Allgemeinen und somit auch zur Behandlung und Prävention der Sepsis sind Bestandteil der Strategie und des Kampfes gegen Blutvergiftungen. Krankenhäuser und stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sind gesetzlich verpflichtet, Leitlinien und Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und weiterer Fachgesellschaften zur Infektionsprävention einzuhalten.
Da auch Impfungen gegen Grippe, Pneumonie und Meningitis septisch verlaufende Erkrankungen verhindern können, setzt sich das Land Hessen seit Jahren für die Erhöhung der Impfquoten ein. Unter dem Motto „Firewall für den Körper“ wird der Bevölkerung verständlich aufbereitetes Wissen zum Thema „Impfen“ angeboten.
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