Die Bundesrepublik gehört weltweit zu den zehn am wenigsten korrupten Ländern. Dennoch zeigt das nun veröffentlichte Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) einen Zuwachs der Korruptionsfälle.
Insgesamt 3.841 Korruptionsstraftaten hat es laut BKA im vergangenen Jahr gegeben. Verglichen mit 2022 ist das ein Zuwachs von 6,7 Prozent und dies, nachdem im vorletzten Jahr noch ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war. Nach Angaben des BKA blieben die aktuellen Fallzahlen jedoch immer noch unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Die Bundesbehörde machte jedoch zeitgleich darauf aufmerksam, dass von einem großen Dunkelfeld auszugehen sei. Bei Korruptionsdelikten handele es sich um sogenannte „Täter-Täter-Delikte“, die regelmäßig nicht zur Strafanzeige gebracht würden.
Wie bei den Taten an sich ließ sich die gleiche Entwicklung auch bei den Tatverdächtigen erkennen. Im Jahr 2022 habe es dort noch einen starken Rückgang gegeben, so das BKA. Dagegen zeigen die Zahlen für das Jahr 2023 einen Anstieg von 15,4 Prozent auf über 1.500 Verdächtige.
Im Fokus steht die Wirtschaft
Den größten Zuwachs gab es jedoch bei den aus Korruption resultierenden Schäden. „Der festgestellte Gesamtschaden durch korrupte Handlungen ist im Jahr 2023 um mehr als das Doppelte auf 57 Millionen Euro angestiegen, liegt aber im Bereich des Durchschnittswerts der vergangenen fünf Jahre“, heißt es im Lagebericht. Außerdem seien neben den finanziellen auch die immateriellen Schäden durch den Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Verwaltung und das wirtschaftliche Handeln zu berücksichtigen. Als bevorzugtes Ziel war im letzten Jahr die Wirtschaft von Korruptionsdelikten betroffen. In mehr als einem Viertel der Fälle betrafen die Straftaten die allgemeine öffentliche Verwaltung.





