Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) warnt vor einem schleichenden Blackout des kommunalen öffentlichen Dienstes. Aufgrund des anhaltenden Personalmangels drohe den lokalen Dienstleistungen zur Grundversorgung in absehbarer Zeit der Kollaps.
Schon heute sind mehr als 100.000 Stellen in den Verwaltungen der Städte und Gemeinden unbesetzt. Im Laufe der nächsten 10 Jahre werden zusätzlich rund ein Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand gehen. „Der Personalmangel wird die Arbeit des öffentlichen Dienstes und vor allem der Kommunen massiv beeinträchtigen und kann die Daseinsvorsorge an den Rand des Zusammenbruchs bringen“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Andre Berghegger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nicht nur Ämter und Behörden seien betroffen: „In den nächsten fünf Jahren gehen beispielsweise mehr als 50.000 Busfahrer in den Ruhestand, zudem fehlen bereits jetzt mehr als 100.000 Fachkräfte in den Kitas“, so Berghegger. Der DStGB erwartet gravierende Folgen für Bürgerinnen und Bürger, sollten entschiedene Gegenmaßnahmen ausbleiben.
Mut zur Modernisierung
Berghegger kritisiert, Beschäftigung werde in Deutschlands Verwaltung noch immer aus der Perspektive des vergangenen Jahrhunderts betrachtet. Er plädiert für ein generelles Umdenken in der Personalpolitik: „Wir sollten flexible, an die jeweilige Lebenssituation angepasste Modelle entwickeln, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu halten.“ Auch kritisiert er die langsame Digitalisierung und anhaltende Vorbehalte gegen Künstliche Intelligenz, in denen er ein Instrument sieht, die Folgen sinkender Beschäftigungszahlen abzufedern. „Wenn Digitalisierung in Deutschland weiterhin im Schneckentempo umgesetzt wird, verspielen wir mutwillig unsere Zukunftschancen.“




