Nachdem der Verhandlungsauftakt im Tarifstreit für den Öffentlichen Dienst Ende Januar ergebnislos zu Ende gegangen war, gingen am Mittwoch zahlreiche Beschäftigte aus dem öffentlichen Gesundheitsbereich auf die Straße, um den Forderungen der Arbeitnehmerseite Gewicht zu verleihen.
Bei einem bundesweiten Krankenhaus-Aktionstag hatten sich in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen die Beschäftigten zu Protestaktionen versammelt, um für höhere Einkommen zu demonstrieren. In Lüneburg nahmen mehr als 200 Personen aus dem Gesundheitssektor sowie den kommunalen Straßenmeistereien an dem Streik teil. Auch in Düren, Leverkusen, Mönchengladbach, Niederberg/Velbert, Bayreuth, Erlangen, Günzburg und Regensburg demonstrierten Beschäftigte von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen für höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen.
Forderung nach Lohnsteigerung von acht Prozent
Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi und des Beamtenbunds DBB: Eine Lohnsteigerung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, zudem sollen Auszubildende monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben. Vorgesehen sind zudem drei zusätzliche freie Tage sowie ein freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Auch sollen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes Arbeitszeitkonten eingerichtet werden, über die diese eigenständig verfügen können.
Dass die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde zu keinen Zugeständnissen bereit war, kommentierte der DBB mit den Worten: Es sei nicht akzeptabel, wenn Bund und Kommunen nun zielführende Verhandlungen mit Blick auf sinkende Inflationsraten oder die maroden Kommunalfinanzen verzögerten. Dadurch werde die Attraktivität des Arbeitgebers Staat beschädigt – in einer Zeit, in der der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um die besten Köpfe immer schärfer werde. Die Arbeitgeberseite hält die Erwartungen an den neuen Tarifvertrag für unrealistisch.
Eine ausführliche Berichterstattung über die bisherige Tarifverhandlung lesen Sie hier.