Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung von Ausbildungssimulatoren unter dem Namen „Verteilte Trainingsarchitektur der Marine“ (VTAM) beauftragt. Das Düsseldorfer Unternehmen machte keine genauen Angaben zum Auftragswert, sprach jedoch von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Das Projekt läuft über vier Jahre.
Bei VTAM handelt es sich um eine vernetzte, simulationsbasierte Einsatzausbildungslösung für die Deutsche Marine. Die Rheinmetall Electronic Solutions GmbH liefert hierfür Hardware- und Software-Module an sechs Standorte: Wilhelmshaven, Rostock-Warnemünde, Bremerhaven, Eckernförde, Kiel und Nordholz.
Ein besonderes Merkmal von VTAM ist, dass das System das Zusammenspiel des äußeren und inneren Gefechts eines Kriegsschiffes (Waffeneinsatz und Schadensbekämpfung) simuliert. Für die Deutsche Marine stellt dies eine Premiere dar. Auf diese Weise ist die Marine in der Lage, Schiffsbesatzungen sowie fliegende Einheiten gleichzeitig zu trainieren. Konkret erlaubt VTAM die Verknüpfung der Dimensionen „Simulation“, „Taktische Datenlinks“, „Sprach-Kommunikation“ und „Web Services“ im Rahmen simulationsbasierter Übungen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bereits vorhandene oder zukünftige Simulationssysteme und Landanlagen an die Trainingsarchitektur anzubinden. Zusätzlich ermöglicht das neue System an den Stützpunkten Rostock-Warnemünde und Wilhelmshaven die Anbindung von Korvetten und Fregatten. Auch die Besatzungen an Bord können auf diese Weise am Trainingsgeschehen teilnehmen. Funk- und taktische Datenlink-Komponenten bilden hierfür das technische Rückgrat.
Das im Marineunterstützungskommando Wilhelmshaven angesiedelte Distributed Training Center (DTC) wird künftig die technischen Vernetzungen und Übungsabläufe koordinieren und überwachen. Ein vergleichbares System verkaufte Rheinmetall bereits im Jahr 2023 an die thailändische Marine. Dort trägt das System den Namen „Naval Mission Training Center“ (NMTC).
