Im Einklang mit seinen NATO-Partnern hat die britische Armee die Funktion des Combat Life Savers (CLS) in den Streitkräften etabliert.
Der CLS soll die Lücke zwischen der grundlegenden Erste-Hilfe-Ausbildung, die alle Soldatinnen und Soldaten durchlaufen, und den spezifischen Kenntnissen der Sanitäterinnen und Sanitäter überbrücken. Die bisher eingesetzte Rolle des Team Medic entfällt. Der Army Combat Medic wird hingegen weiterhin in der ihm zugedachten Rolle agieren.
Bei der Ausbildung der CLS orientieren sich die britischen Landstreitkräfte an NATO-Standards. Die umfangreichere Ausbildung soll die Angehörigen der britischen Streitkräfte dazu befähigen, umfassendere medizinische Versorgung zu leisten – auch solche Maßnahmen, die zuvor ausschließlich ausgebildeten Sanitäterinnen und Sanitätern vorbehalten waren. Konkret handelt es sich dabei beispielsweise um das Durchführen einer Nadelkompression des Brustkorbs. Diese Technik wird eingesetzt, um das Ansammeln von Luft im Brustraum nach einer Penetration zu verhindern.
Verlängerte Ausbildung
Um den neuen Aufgaben gerecht zu werden, verdoppelt die britische Armee die Ausbildungszeit. Während sich Soldatinnen und Soldaten bisher nach zweieinhalb Tagen als Team-Sanitäter bezeichnen durften, durchlaufen die CLS nun eine fünftägige Ausbildung. Das verlängerte Ausbildungsprogramm umfasst die Behandlung vom Ort der Verletzung bis zur Evakuierung. Konkret wird den angehenden CLS Wissen zum Umgang mit Kopfverletzungen, Unterkühlung, Schmerzmanagement, Schienung, dem Anlegen von Tourniquets sowie dem Anfordern einer medizinischen Evakuierung vermittelt.
Für die Gestaltung des Ausbildungskurses zeichnet das 16 Medical Regiment unter der Leitung von WO2 Aaron Wrigley verantwortlich. Um möglichst einsatznahe Bedingungen zu schaffen, stehen im Hauptquartier des 16. Medical Regiments zwei Umgebungsräume bereit. Einer davon simuliert die medizinische Versorgung in einem Dschungel – einschließlich authentischer Beleuchtung und Klänge.
„Wenn die Soldatinnen und Soldaten ihre medizinischen Fähigkeiten in der Praxis anwenden, befinden sie sich nicht in einem Klassenzimmer. Sie befinden sich in einer anspruchsvolleren Umgebung. Mit Geräten, die Geräusche erzeugen und zur Atmosphäre beitragen, lässt sich ein besseres, intensiveres Training erzielen“, so Captain James Archdeacon.
Neben den direkten Ausbildungsbemühungen organisiert das 16. Medical Regiment einen Instructor-Kurs. Er befähigt medizinisches Personal, die Ausbildung zum CLS innerhalb der eigenen Einheit durchzuführen.





