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Bundeskabinett beschließt Mikroelektronik-Strategie

Das Bundeskabinett hat die Mikroelektronik-Strategie der Bundesregierung verabschiedet. Sie ist Teil der im Sommer vorgestellten Hightech-Agenda und bildet künftig den politischen Rahmen für Deutschlands Rolle im europäischen Halbleitermarkt.

Ziel ist es, Forschung, Entwicklung und Fertigung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken und so die technologische Souveränität Europas in der Mikroelektronik zu sichern. Deutschland ist mit rund 30 Prozent der europäischen Waferfertigung bereits heute größter Produktionsstandort in der EU.

Mit der Strategie will die Bundesregierung diese Position festigen und zugleich die Innovationskraft im Bereich Chipdesign und Systemintegration ausbauen. Die Federführung lag bei Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU), deren Ressorts die Strategie gemeinsam vorgelegt haben.

Schwerpunkte der Strategie

Im Mittelpunkt stehen drei Schwerpunkte: Forschung und Entwicklung, Fachkräfteförderung und Stärkung des Produktionsstandorts. Geplant sind Investitionen in neue Chipdesign-Programme, die Förderung universitärer und industrieller Forschung sowie der Aufbau eines Kompetenzzentrums für Chipdesign, das die nationale Expertise in diesem Bereich bündeln soll. Zudem ist ein erstes Leitprojekt für einen „Supercomputer im Auto“ vorgesehen, das zeigen soll, wie Hochleistungsrechnen und Mikroelektronik künftig enger verzahnt werden können.

Um die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken, setzt die Strategie verstärkt auf den Ansatz „from lab to fab“ – also den schnelleren Transfer von Forschungsergebnissen in industrielle Anwendungen. Auch die Aus- und Weiterbildung rückt in den Fokus: Neben einer quantitativen Aufstockung der Fachkräfte sollen neue Qualifizierungsprogramme und internationale Kooperationen den Zugang zu Talenten sichern.

Chips „Made in Germany“

Ergänzt wurde die Strategie in der Ressortabstimmung zuletzt um ein Element, das die Nachfrage nach Chips „Made in Germany“ gezielt stärken soll. Geprüft werden sollen Maßnahmen, die eine bevorzugte Nutzung heimischer Produkte in strategisch wichtigen Bereichen fördern – etwa durch Anreize in der öffentlichen Beschaffung oder Lokalisierungsanforderungen („local content requirements“). Ziel sei es, vorhandene Produktionskapazitäten besser auszulasten und Neuansiedlungen in Deutschland attraktiver zu machen.

Bundeswirtschaftsministerin Reiche betonte in einer gemeinsamen Mitteilung, Deutschland müsse „nicht nur Anwender, sondern auch Entwickler und Hersteller“ bleiben. Forschungsministerin Bär kündigte an, Deutschland solle zum „europäischen Zentrum für Chipdesign“ werden. Ein neu geschaffenes „Chips Office“ soll künftig als Schnittstelle zwischen Industrie, Forschung und Verwaltung fungieren und die Umsetzung der Strategie koordinieren.

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