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StartSicherheitMit KI gegen das Wasser

Mit KI gegen das Wasser

Nach den dramatischen Überschwemmungen im Sommer 2024 mit zahlreichen Todesfällen und Milliardenschäden rückt der Hochwasserschutz in den Fokus der bayerischen Digitalpolitik. Mit einem neuen Frühwarnsystem der „Arbeitsgemeinschaft Solidarischer Hochwasserschutz“ (ARGE) soll nun Abhilfe geschaffen werden.

Mit dem Frühwarnsystem werden mehrere Elemente verbunden: digitale Sensorik, Künstliche Intelligenz und offene Daten. So sollen Gemeinden künftig besser vor Extremwetterereignissen geschützt werden. Das Frühwarnsystem basiert auf moderner IoT-Technologie. Sensoren messen Pegelstände, Regenmengen, Feuchtigkeit, Temperatur und Windrichtung. Die Daten werden in Echtzeit ausgewertet, um präzise Warnungen auszugeben – via App, E-Mail, Messengerdienst oder automatisierten Anrufen. Perspektivisch sollen die erfassten Informationen über das bayerische Open-Data-Portal open.bydata öffentlich zugänglich gemacht werden.

Initiative aus der Katastrophe geboren

Vorbild für das neue System ist ein erfolgreiches Pilotprojekt in Ergoldsbach, das vom Digitalministerium im Rahmen von „Kommunal? Digital!“ mit 432.000 Euro gefördert wurde. Dort informiert ein KI-gestütztes Warnsystem bereits automatisiert Bevölkerung und Behörden.

Die ARGE sei ein Game-Changer, so Dr. Fabian Mehring, bayerischer Digitalminister bei der Vorstellung des Projekts. „Sie zeigt vorbildlich, wie moderner Hochwasserschutz funktioniert – interkommunal, solidarisch und hochinnovativ.“ Wasser kenne keine Gemeindegrenzen, so der Minister weiter. Die ARGE wurde nach der verheerenden Flut Anfang Juni 2024 gegründet, die entlang des Flusses Paar teils als Extremhochwasser eingestuft wurde. Unter der Federführung von Roland Weigert, Landtagsabgeordneter und Initiator der ARGE, und Albert Gürtner, Landrat Pfaffenhofen a. d. Ilm, haben sich seither zahlreiche Kommunen und Landkreise zusammengeschlossen – darunter Schrobenhausen, Baar-Ebenhausen, Reichertshofen, Manching, Hohenwart und Aresing. Mittlerweile beteiligen sich auch Gemeinden aus dem benachbarten Landkreis Aichach-Friedberg. „Die Katastrophe war ein Weckruf“, sagte Weigert. „Jetzt geht es darum, den Hochwasserschutz gemeinsam neu zu denken – von der Quelle der Paar bis zur Mündung in die Donau.“

Beispiel für andere Regionen

Landrat Albert Gürtner sieht in der ARGE einen Prototyp für den Hochwasserschutz der Zukunft: „Wir verstehen uns als Pionierregion. Unser Ansatz kann als Blaupause für weitere Flusssysteme in Bayern dienen.“ Der Einsatz digitaler Technologien erhöhe die Vorwarnzeit und helfe so, Schäden zu minimieren und Leben zu retten.

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