Immer wieder kommt es bei der Arbeit in Behörden und öffentlichen Einrichtungen, beim Einsatz auf der Straße und in Transportmitteln oder generell im Publikumsverkehr zu Beleidigungen, Bedrohungen und tätlichen Angriffen. Repräsentative Umfragen und persönliche Berichte zeigen: Rund zwei Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst und im privatisierten Sektor erleben respektloses oder aggressives Verhalten bei ihrer Arbeit.
Solche Vorfälle hinterlassen Spuren. Viele Betroffene stehen zunächst unter Schock, brauchen kurz- oder langfristig selbst Unterstützung. Manche verdrängen das Erlebte, andere fühlen sich allein gelassen oder wissen nicht, an wen sie sich wenden können.
Genau hier setzt die Initiative „Vergiss nie: Hier arbeitet ein Mensch“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Mitgliedsgewerkschaften an. Seit 2020 macht sie Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst und im privatisierten Sektor sichtbar, stößt Veränderungen in Dienststellen und Politik an, setzt sich für wirksame Präventionsmaßnahmen ein – und stellt Hilfe bereit, wo sie nötig ist.
Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Hotline von DGB und WEISSER RING, an die Sie sich jederzeit wenden können, wenn Sie selbst oder Kolleginnen und Kollegen Gewalt im Dienst erleben. Dort erhalten Sie vertrauliche Beratung und Unterstützung – bundesweit, kostenfrei und anonym gegenüber Arbeitgebenden oder Dienststellen. Geschulte Fachkräfte hören zu, informieren über rechtliche Möglichkeiten und vermitteln auf Wunsch an weitere Angebote.
Die Hotline erreichen Sie telefonisch unter 0800 116 006 0 oder per E-Mail an DGB@weisser-ring.de.
Praxisnahe Unterstützung bietet auch die DGB-Ratgeber-Reihe, entstanden in Kooperation mit vielfältigen Expertinnen und Experten. Zwei Bände sind bereits erschienen:
- Der Ratgeber Prävention zeigt konkrete Maßnahmen auf, skizziert Abläufe und benennt Bausteine für ein betriebliches Schutzkonzept, um Gewalt im Dienst besser vorzubeugen. Er richtet sich an Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen und vermittelt Tipps, wie Sie Risiken erkennen und handlungsfähig bleiben.
- Der Ratgeber Digitale Gewalt nimmt eine hochaktuelle, immer alltäglicher werdende Bedrohung in den Blick: Diffamierungen, „Shitstorms“ und Straftaten im Netz. Er erklärt, wie Betroffene professionell reagieren können, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt und wie Sie verhindern, dass digitale Angriffe ins Private überschwappen.
Unter mensch.dgb.de/hilfe finden Sie alle Hilfsangebote des DGB auf einen Blick sowie die Ratgeber kostenfrei zum Download.
„Wer im Dienst der Gesellschaft arbeitet, wer täglich im Einsatz ist und anderen hilft, verdient Respekt, Schutz und verlässliche Hilfe, wenn Grenzen überschritten werden“, erklärt Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB. „Unsere Ratgeber und unsere Hotline mit dem WEISSEN RING zeigen: Es gibt diese Hilfe. Es gibt Wege, sich zu wehren. Und niemand muss mit einem Gewaltvorfall allein klarkommen.“
Dieser Beitrag ist eine Anzeige des DGB.