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Ukraine: Militärische Lage vom 5. bis 10. Dezember

In Zusammenarbeit und mittels der Daten des Transatlantic Dialogue Center  veröffentlicht der Behörden Spiegel in jeder Ausgabe seines Newsletters einen exklusiven Wochenbericht zum Ukraine-Krieg.. Weiterführende Informationen gibt es zudem in dem ebenfalls wöchentlichen Newsletter des Transatlantic Dialogue Center (https://tdcenter.org/).

In Richtung Wolyn und Polissja bleibt die Situation ohne nennenswerte Veränderungen, es wurden keine Anzeichen für die Bildung von russischen Angriffsgruppen festgestellt. Die Gefahr von Raketenangriffen auf Einrichtungen des Energiesystems und kritische Infrastruktur in der gesamten Ukraine bleibt bestehen.

5. Dezember 2022

Am 5. Dezember bestätigte das russische Verteidigungsministerium die Drohnenangriffe auf die Militärflugplätze “Djagilewo” in der Region Rjasan und “Engels” in der Region Saratow (Russland). Die Verantwortung wurde der Ukraine zugeschoben: Russland erklärte, das Ziel dieser Angriffe seien russische Langstreckenflugzeuge gewesen. Die betroffenen Flugplätze in den russischen Regionen Rjasan und Saratow liegen viel tiefer als die Orte früherer Explosionen in Russland. “Engels” z. B. ist über 600 km von dem von der Ukraine kontrollierten Gebiet entfernt.

Am selben Tag führten die Russen wieder einen massiven Raketenangriff auf die kritische Infrastruktur der Ukraine durch. Die 38 Marschflugkörper X-101/X-555 wurden von acht strategischen Bombern des Typs Tu-95MS vom Kaspischen Meer und von Wolgodonsk in der Region Rostow aus gestartet. Die russischen Streitkräfte schlugen auch mit 22 Kalibr-Marschflugkörpern von Schiffen der Schwarzmeerflotte aus zu. Darüber hinaus wurde die Ukraine vom Schwarzen Meer aus von Tu-22m3-Langstreckenbombern mit drei X-22-Marschflugkörpern sowie von Su-35-Kampfflugzeugen mit sechs X-59- und einer X-31P-Lenkwaffe angegriffen. Insgesamt wurden mehr als 70 Raketen abgefeuert, von denen mehr als 60 von den ukrainischen Luftverteidigungskräften erfolgreich abgeschossen wurden.

An der Abwehr des Luftangriffs waren Flugabwehrraketeneinheiten, Luftfahrzeuge, mobile Feuergruppen der ukrainischen Luftstreitkräfte und andere Komponenten der Verteidigungsstreitkräfte beteiligt.

Es wurde bestätigt, dass die ukrainischen Verteidigungskräfte das Gebiet einer russischen Truppenkonzentration im Bezirk Jakymiwka der Region Saporischschja getroffen haben. Die russischen Verluste belaufen sich auf 30 verwundete Soldaten und mehr als zehn Tote.

Im Laufe des letzten Tages führten die ukrainischen Luftstreitkräfte 18 Angriffe auf Gebiete durch, in denen sich Personal, Waffen und militärische Ausrüstung konzentrierten. Außerdem wurde ein Angriff auf die Stellungen der gegnerischen Flugabwehrraketensysteme durchgeführt.

6. Dezember 2022

In Richtung Lyman, Bachmut und Awdijiwka bleibt die Situation schwierig. Hier konzentrieren sich die russischen Einheiten auf die Durchführung einer Offensive.

Ein weiterer erfolgreicher Gefangenenaustausch hat stattgefunden. 60 Soldaten der Streitkräfte, der Nationalgarde und des staatlichen Grenzschutzes kehrten in die Ukraine zurück: 58 Männer und zwei Frauen, 15 Offiziere sowie 45 Mannschafter und Unteroffiziere.

7. Dezember 2022

Bis zum 7. Dezember 2022 gelang es dem ukrainischen Militär, 1.888 der seit Beginn der Invasion von Russland besetzten Siedlungen zu befreien. Aber fast ebenso viele ukrainische Städte und Dörfer sind nach wie vor besetzt.

In Richtung Luhansk, zu dem auch die Front bei Kupjansk gehört, bereiten die russischen Kräfte eine Gegenoffensive vor. “Aber wir sind uns dessen bewusst, wir beobachten ihre Handlungen und gehen aktiv dagegen vor – in der Gegend von Swatowe und anderen Bezirken, wo sie versuchen, einen Gegenangriff durchzuführen”, sagte der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewatyj. 

Er betonte, dass die Situation kompliziert, aber unter Kontrolle sei und sich deutlich von der Situation in Richtung Awdijiwka und Bachmut unterscheide, wo Russland seit langem “eine riesige Menge” an Kräften und Mitteln konzentriert habe und täglich Dutzende von Angriffen durchführe, indem es alle Arten von Artillerie, Mehrfachraketenwerfer, Luftfahrzeuge – Sturmtruppen, Armee, Kampfhubschrauber Ka-52 – einsetze.

9. Dezember 2022

Im Laufe des vergangenen Tages wehrten Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte die Angriffe der russischen Besatzer in der Nähe von Plostschanka, Newske und Bilohoriwka (Region Luhansk) sowie Jakoliwka, Bachmutske, Pidhorodne, Bachmut, Opytne, Kurdjumiwka, Druschba, Newelske, Pobeda und Nowomychajliwka (Region Donezk) ab.

Neben den erheblichen personellen Verlusten der russischen Besatzungstruppen durch Aktionen der Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte erleiden die russischen Einheiten auch Verluste durch sogenanntes “Friendly Fire”. Dies soll die Folge der schlechten Ausbildung der Panzer- und Artilleriebesatzungen sowie eines Mangels an Interaktion und Kommunikation zwischen den Einheiten sein.

In einigen Regionen Russlands geht die Mobilisierung weiter. Vor allem in der Region Samara werden weiterhin Aufrufe verteilt, so der ukrainische Generalstab.

10. Dezember 2022

Iran ist zu einem der wichtigsten Waffenlieferanten Russlands seit Kriegsanfang in der Ukraine geworden, berichtet der britische Geheimdienst. Hinzugefügt wurde, dass diese Unterstützung in den kommenden Monaten wahrscheinlich zunehmen wird: Russland versucht, noch mehr Waffen zu beschaffen, unter anderem Hunderte von ballistischen Raketen. Nachdem Russland iranische Raketen erhalten hat, wird es wahrscheinlich weitere Angriffe auf Kritische Infrastrukturen der Ukraine durchführen.

Die Redaktion weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass die Angaben, Zahlen und Daten in diesem Artikel durch den Think Tank TDC zur Verfügung gestellt und vom Behörden Spiegel nicht vollumfänglich überprüft werden können.

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