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Virtual Reality und Künstliche Intelligenz in der Ausbildung

Bessere Lernerfolge, höhere Effizienz: IT-Anwendungen wie Virtual Reality (VR) oder Künstliche Intelligenz (KI) können die Qualität in der Ausbildung steigern – auch bei der Bundeswehr. Das Potenzial von digitalen Lösungen in Trainingssituationen zeigen zwei Ansätze, die in Kooperation von Streitkräften und BWI entstanden sind.

Produktionsmitarbeitende in der Automobilindustrie testen Montageabläufe mithilfe von KI und Machine Learning in virtuellen Räumen, angehende Ärztinnen und Ärzte erlernen Operationsmethoden mithilfe von VR-Brillen, Schülerinnen und Schüler gehen auf virtuelle Reisen durch unser Sonnensystem: Digitale Technologien schaffen neue Lernerlebnisse und verbessern die Qualität von Aus- und Weiterbildung. Denn sie geben Lernenden die Möglichkeit, ganzheitlich in immersive Lernwelten abzutauchen.

VR und KI steigern jedoch nicht nur den Lernerfolg – sondern auch die Verfügbarkeit und Effi zienz von Trainings. Als Digitalisierungs- und Innovationspartner entwickelt die BWI mit ihrer Innovationseinheit innoX digitale Lösungen und erprobt, wo und wie sich diese sinnvoll bei der Bundeswehr nutzen lassen. Dabei arbeitet die BWI eng mit den Streitkräften zusammen, kennt daher die Bedarfe ganz genau und entwickelt so passgenaue Innovationen für die jeweilige Anforderung. Zwei Beispiele aus dem Bundeswehr-Alltag verdeutlichen wie realitätsnahe, virtuelle Anwendungen und KI die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten verbessern können.

VR-Ausbildung: Training im virtuellen Container

Bei Auslandseinsätzen müssen Soldatinnen und Soldaten die Qualität vor Ort erworbener Betriebsstoffe überprüfen. Denn in der Bundeswehr gelten strenge Standards für Benzin, Kerosin oder Motorenöle. Die Kontrolle erfolgt in eigenen Betriebsstoff-Containern am Einsatzort. Für die Arbeit in den mobilen Laboren ist eine mehrmonatige Ausbildung notwendig. Aufgrund hoher Kosten und der komplexen Ausstattung verfügt die Bundeswehr jedoch nur über sieben Exemplare. Diese sind weltweit im Einsatz und werden darüber hinaus zu Ausbildungszwecken im Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe Nord in Faßberg genutzt. Alle angehenden Betriebsstoff-Feldwebel reisen zur Ausbildung dorthin. Das führt zu Restriktionen, die die Ausbildung erschweren, etwa hinsichtlich der Kapazitäten oder der Terminplanung.

In enger Abstimmung mit der Luftwaffe hat die BWI daher mittels VR-Technologie einen digitalen Zwilling des Labor-Containers erstellt, mit identischen Funktionalitäten und gleicher Bedienung. Das digitale Abbild lässt sich unbegrenzt häufig klonen. So können beliebig viele Trainees Arbeitsschritte und Handgriffe im eigenen virtuellen Labor erlernen, wiederholen und vertiefen – jederzeit und an jedem Ort. VR soll die klassische Ausbildung dabei nicht ersetzen, sondern sie ergänzen und die Lernerfolge verbessern: Die Trainees lernen in der VR-Welt quasi unter Idealbedingungen und können das Gelernte später einfacher in Ausbildung und Einsatz anwenden.

Schießtraining: Auswertung durch Künstliche Intelligenz

Neben den Lernenden unterstützen innovative IT-Lösungen die Ausbildenden, etwa bei der Schießausbildung der Bundeswehr. Die Angehörigen des Kommandos Spezialkräfte (KSK) müssen im Rahmen ihrer Ausbildung einen Schießparcours unter Stressbedingungen absolvieren und eine Mindestanzahl von Treffern erzielen. Das Schießtraining selbst dauert nicht lange, die Auswertung und Dokumentation erfolgt jedoch derzeit noch händisch und nimmt daher deutlich mehr Zeit und Ressourcen in Anspruch. So zählen die Ausbildenden die Treffer händisch aus und notieren sie auf einem Vordruck. Dann errechnen sie manuell die Punktzahl und tragen sie in eine Excel-Tabelle ein.

Gemeinsam mit dem KSK hat die BWI in einem Innovationsexperiment deshalb eine App entwickelt, die den Ausbildenden die Auswertung deutlich erleichtert. Eine in die App eingebundene KI erkennt automatisch die Treffer auf den Zielscheiben und leitet daraus die Punktzahl ab. Das Gesamtergebnis wandert automatisch in eine Datenbank. Dort kann es mit weiteren Metadaten verknüpft werden, die detaillierte Auswertungen für die Schießausbildung erlauben – und somit die Effi zienz des Schießtrainings deutlich erhöhen.

Diese beiden Beispiele geben einen Eindruck, welche Wirkung passgenaue, innovative IT-Lösungen für alle Beteiligten in der Aus- und Fortbildung entfalten können. Das macht sie auch zur Inspiration für andere Bereiche der Bundeswehr und staatliche Organisationen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Die BWI treibt diese Themen weiter voran – für die digitale Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

Der Autor des Gastbeitrags ist Martin Kaloudis.

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