Gedränge beim Zugang zum Fanfest, Unwetter beim Public Viewing oder Überlastung im Nahverkehr nach Spielende: Das alles möchte die Feuerwehr München an Spieltagen der UEFA EURO 2024 künftig früher erkennen.
Dafür testet sie eine neue Softwarelösung, die digitale Informationen analysiert. Grundlage ist die Beobachtung öffentlicher Informationen aus sozialen Medien. Digitalminister Dr. Fabian Mehring (Freie Wähler) hat das Pilotprojekt des Virtual Operations Support Team (VOST) der Feuerwehr München besucht.
Bei Großereignissen kämen die ersten Meldungen oft über Social Media. Die Software fungiert als Digital-Radarsystem, das Gefahrenlagen frühzeitig erkennt und alarmiert, was den Rettungskräften einen Informations- und Zeitvorsprung verschafft.
Die Software-Plattform „INspectre – Crowd Information Platform“ der Munich Innovation Labs GmbH (MIL) wurde mit dem Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) für Auslandseinsätze entwickelt. Sie nutzt öffentlich verfügbare Daten aus Social Media und wertet diese anhand bestimmter Keywords oder Ortsmarken aus. Eine Bild-zu-Text-Erkennung mittels Künstlicher Intelligenz ermöglicht eine gezielte Analyse von Bildmaterial, wobei personenbezogene Daten geschützt werden.
Wolfgang Schäuble, Leiter der Branddirektion, betonte die Notwendigkeit, sich den Herausforderungen der digitalen Welt zu stellen. Die neue Software verbessere die Informationsgewinnung und erkenne Gefahrenherde schneller, was bei Großveranstaltungen wertvolle Unterstützung biete.
Mehring prüft, ob die Software auch in der Bayern-Allianz gegen Desinformation genutzt werden kann. Sie könnte Hinweise auf sich rasch verbreitende Falschinformationen geben und sei entscheidend für die Sicherheit im demokratischen Diskurs.




