Die Bundesregierung hat den Bericht zur Löschung von kinderpornografischen Web-Inhalten für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach werden 99 Prozent aller gemeldeter Inhalte innerhalb einer Woche von den staatlichen Providern gelöscht.
Der „Löschbericht 2023“ wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Bundesinnenministerium (BMI) und dem Bundesjustizministerium (BMJ) erstellt und nun dem Bundeskabinett vorgestellt. „Darstellungen sexualisierter Gewalt sind immer auch der Ausgangspunkt für die Ermittlung noch andauernder Missbrauchsfälle. Hinter jedem Video und Foto stehen furchtbare Taten“, betonte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund sei die Löschung neben einer konsequenten Strafverfolgung besonders wichtig.
Löschen statt Sperren
Laut des Berichts erfasste das Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2023 insgesamt 54.613 externe Hinweise zu kinderpornografischen Inhalten. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies nahezu eine Verdopplung dar. 43.533 (2022: 7.868) der Hinweise hätten sich auf einen Serverstandort im Inland bezogen. Gemäß dem Prinzip „Löschen statt Sperren“ konnten somit rund 85 Prozent der im Inland gehosteten Inhalte innerhalb von zwei Tagen gelöscht werden, so das BMI. Mehr Zeit habe das BKA bei der Löschung von im Ausland gehosteter Inhalte benötigt. Grund hierfür seien der komplexere Verfahrensablauf und die größere Anzahl der beteiligten Stellen. Dennoch konnte das BKA über 55 Prozent der Inhalte binnen einer Woche nach Eingang des Hinweises löschen.
„Die hohen Löschquoten belegen, dass das Konzept ‚Löschen statt Sperren‘ weiterhin wirkungsvoll ist“, betonte Bundesjustizminister Marco Buschmann in einem Pressestatement. Buschmann lobte zudem die Arbeit der Beschwerdestellen: „Sie haben eine wichtige Brückenfunktion zwischen Bürgerinnen und Bürgern, die kinderpornographische Inhalte melden, und der Polizei. Sie helfen dabei, das Internet zu einem sicheren Ort zu machen.“




