Thyssenkrupp Marine Systems und NVL haben auf einer Fachmesse in Hamburg angekündigt, ein Joint Venture zu gründen. Gemeinsames Ziel ist der Bau des MEKO A-400 AMD. Dieser Prototyp ist explizit auf die Bedürfnisse der Deutschen Marine ausgerichtet. Insbesondere bei der Planung und dem Bau der Fregatten der Klasse 127 soll der Prototyp Bedeutung entsprechend entfalten.
Die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Oliver Burkhard, CEO von Thyssenkrupp Marine Systems, und Friedrich Lürssen, Gesellschafter der NVL-Gruppe. Als Hauptaktionär des geplanten Joint Ventures wird sich Thyssenkrupp hervortun. Eine Kooperation zum Bau der F127 erscheint beiden Unternehmen fruchtbar. Denn Thyssenkrupp verfügt mit der MEKO A-400 AMD über eine Designstudie und NVL über umfängliche Produktionskapazitäten. Wie genau sich die Aufgabenverteilung zwischen den beiden Unternehmen gestalten wird, soll hingegen zu einem späteren Zeitpunkt finalisiert werden.
2034 sollen die ersten Schiffe in Dienst gehen
Als Sitz des geplanten Joint Ventures ist Hamburg vorgesehen. Nach derzeitigem Stand werden die Schiffe bei Thyssenkrupp Marine Systems in Wismar und bei NVL unter anderem in Hamburg und Wolgast gebaut. Die Deutsche Marine plant, die ersten Schiffe 2034 in Dienst zu stellen.
Laut Herstellerangaben zeichnet sich der Prototyp MEKO A-400 AMD durch eine verbesserte Energieversorgung für die auf dem Wasserfahrzeug installierten Waffen aus. Darüber hinaus bietet der neue Rumpf mehr Platz für die Installation von Flugkörpern und eine höhere Reisegeschwindigkeit für multinationale Einsatzverbände. Davon verspricht sich Thyssenkrupp folgerichtig, neue Waffensysteme zur Bekämpfung von Luftzielen auf dem System installieren zu können.
„Wir haben bereits erhebliche Investitionen in die Entwicklung der MEKO A-400-Technologie und in den Ausbau der Konstruktionskapazitäten am Standort Wismar getätigt. Jetzt liegt es an der Politik, das Projekt für den F124-Nachfolger erfolgreich voranzutreiben und mit den notwendigen Mitteln auszustatten“, forderte Burkhard.
„Die neue Flugabwehrfregatte ist ein Schlüsselprojekt für den Überwasserschiffbau in Deutschland. Mit unserer Kooperation schaffen wir die industriellen Voraussetzungen für eine technologische Weiterentwicklung auf hohem Niveau, stärken nachhaltig unsere Wettbewerbsfähigkeit im militärischen Überwasserschiffbau und sichern und erweitern wichtige industrielle Arbeitsplätze auf den Werften und in der nationalen Zulieferindustrie“, fügte Lürssen hinzu.