Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der in Deutschland lebenden Geflüchteten auf einen neuen Höchststand von 3,48 Millionen. Viele von ihnen finden Obhut in Erstaufnahmeeinrichtungen, Ankunftszentren oder Gemeinschaftsunterkünften. Hier treffen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen aufeinander – häufig nach belastenden Fluchterfahrungen und in psychisch angespanntem Zustand. Interpersonelle Konflikte sind unter solchen Umständen keine Seltenheit.
Um die Sicherheit der Schutzsuchenden zu gewährleisten, ist es daher entscheidend, nicht nur äußere Bedrohungen, sondern auch Spannungen innerhalb der Unterkünfte frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen.
Spannungsfelder durch demografische Strukturen
Ein zentrales Konfliktpotenzial in Flüchtlingseinrichtungen ergibt sich aus der Zusammensetzung der Bewohner. In Deutschland stellen Männer laut BAMF mit 62 Prozent die Mehrheit der Asylbewerber. Auch hinsichtlich der Altersstruktur herrscht ein Ungleichgewicht: Rund 72 Prozent der geflüchteten Personen sind unter 30 Jahre alt, die nächstgrößere Gruppe unter 40. Diese demografische Disbalance spiegelt sich in den Unterkünften wider: Menschen verschiedenster Herkunft und Lebensrealitäten wohnen auf engem Raum zusammen – separierte Unterbringung nach Geschlecht, Alter oder Familienstand findet selten statt. Das begünstigt Spannungen, vor allem, wenn weitere Faktoren wie Alkoholkonsum hinzukommen.
Sicherheit beginnt bei der Struktur
In Flüchtlingsunterkünften ist es wichtig, Konflikten durch präventive Maßnahmen vorzubeugen. Einen zentralen Aspekt bildet die gezielte Organisation der Bewohnerstruktur. So kann es sinnvoll sein, bestimmte kulturelle Gruppen separiert unterzubringen. Auch alleinstehende Frauen – insbesondere mit Kindern – sollten räumlich getrennt wohnen, um Spannungen oder Übergriffe zu vermeiden. Wichtig ist zudem eine optimierte Zugangskontrolle: Alkohol sollte möglichst ganz verbannt und der Zutritt mit potenziell gefährlichen Gegenständen wie Messern unterbunden werden.
Von Schulungen bis zur Empathie
In Deutschland übernehmen private Sicherheitsdienste im Auftrag von Kommunen, öffentlichen Stellen oder Betreibern den Schutz von Flüchtlingsunterkünften. Dabei geht es nicht nur um Überwachung, sondern um die Förderung eines respektvollen Miteinanders. Zentrale Voraussetzung für eine sichere Unterbringung ist die enge Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten: Betreiber, Einrichtungsleitung und sämtliche vor Ort tätigen Dienstleister. Sicherheitskräfte müssen speziell für diesen Einsatz qualifiziert sein. Regelmäßige Schulungen, die interkulturelle Kompetenzen, wie den Umgang mit Minderjährigen oder besonders schutzbedürftigen Personen, sowie Deeskalationstechniken vermitteln, spielen eine entscheidende Rolle. Empathie, Kommunikationsfähigkeit und sprachliche Kompetenzen sind ebenso wichtig wie Fachwissen – sie fördern Vertrauen und beugen Eskalationen vor. Zudem sollten Einsatzkräfte die rechtlichen Rahmenbedingungen wie etwa aufenthaltsrechtliche Vorschriften, Datenschutz oder Eingriffsrechte kennen. Auch praktische Anforderungen wie ein gültiger Führerschein für Fahrdienste sind von Nutzen. Nur durch ein fundiertes Verständnis sowohl der sozialen als auch der rechtlichen Anforderungen kann ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit den Schutzsuchenden gewährleistet werden.
Weitere Informationen unter: https://www.sicherheit-service-beratung.de/

Dieser Beitrag ist eine Anzeige der SSB. Der Autor Gandhi Gabriel ist gelernter Wirtschaftswissenschaftler und seit 10 Jahren in der Sicherheitsbranche tätig. Bevor er im Februar 2018 die SSB – Sicherheit, Service, Beratung GmbH gründete, die im Mai desselben Jahres offiziell an den Markt ging, war er 2 Jahre lang als Sicherheitsberater tätig. Der Schwerpunkt des Dienstleistungsspektrums von SSB liegt in der Überwachung von Gemeinschaftsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen, dem Schutz von Großveranstaltungen (inkl. Weihnachtsmarkt), dem Werk- und Objektschutz sowie dem Begleitschutz und der Baustellenbewachung (inkl. Großprojekte).





