Das schwedische Verteidigungsministerium nimmt den Ukraine-Krieg zum Anlass, in die Luftverteidigung des Landes zu investieren.
Konkret sollen sieben Einheiten des IRIS-T SLM-Luftverteidigungssystems des deutschen Unternehmens Diehl Defence für fünf Flugabwehrkompanien der Brigaden des Heeres und der Battlegroup Gotland beschafft werden. Der Vertragswert beläuft sich auf 790 Millionen Euro. Die ersten Systeme sollen im Jahr 2028 zulaufen. Der Abschluss des Projekts ist für das Jahr 2030 vorgesehen. Folgerichtig wird das skandinavische Land der 24. Staat, der das deutsche Luftverteidigungssystem zum Einsatz bringt.
IRIS-T SLM soll die Luftverteidigung vervollständigen
Jedes IRIS-T SLM-System besteht aus Fahrzeugen mit Multifunktionsradar, Führungs- und Leitsystemen für die Luftraumüberwachung und Zielerfassung, zwei Abschussvorrichtungen mit Flugkörpern sowie Unterstützungselementen mit Fahrzeugen zum Nachladen, für Reserveteile und zur Wartung. Insgesamt sollen 49 Fahrzeuge bei den schwedischen Streitkräften zulaufen.
Neben den jetzt beauftragten IRIS-T-Systemen betreiben die schwedischen Streitkräfte bereits Patriot-, IRIS-T SLS- und RBS-70-Luftverteidigungssysteme. Die Systeme sollen sich gegenseitig ergänzen. Das jüngst erworbene System kann gegen Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 Kilometern und in einer Höhe von bis zu 20 Kilometern wirken.
Die Entscheidung knüpft an Schwedens ambitionierte Aufrüstungspolitik an. Seit Beginn des Ukraine-Krieges steuert Stockholm auf Verteidigungsausgaben in Höhe von 3,5 Prozent des BIP bis 2030 zu. Ein Großteil davon fließt in moderne Luft- und Küstenabwehr.
Das skandinavische Land und Diehl Defence verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Schweden ist seit Beginn der Entwicklung des Luft-Luft-Flugkörpers IRIS-T in den 1990er-Jahren Partnerland und Mitglied des Industriekonsortiums.





