Das European Common Criteria-based Cybersecurity Certification Scheme (EUCC) hat Leonardos Empfänger für den hochsicheren öffentlichen regulierten Dienst (PRS) des Satellitennavigationsdienstes Galileo zugelassen.
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Rates der EU wurde der Empfänger zunächst auf nationaler Ebene zertifiziert und dann von der Appropriately Qualified Authority (AQUA) geprüft. Konkret musste das System seine informationstechnische Härtung in den Kategorien Rechenoperationen, Informationsverschlüsselung und Emissionssicherheit gegenüber elektromagnetischer Strahlung unter Beweis stellen. Damit können die Empfänger die Reise nach Prag, dem Sitz der EU-Agentur für das Weltraumprogramm (EUSPA), antreten. Dort erfolgen weitere vorbereitende Tests für den Einsatz in verschiedenen EU-Ländern. Unterdessen ist das erste System bereits im Galileo-Sicherheitszentrum in Paris installiert und einsatzbereit.
Mit der Zertifizierung können autorisierte Staaten sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich informationssicher auf das Galileo-Satellitenprogramm zugreifen. Es liefert Ortungs-, Navigations- und Synchronisationsdaten für sensible Anwendungen wie Verteidigung, Feuerwehr, Gesundheitsdienste, Such- und Rettungsdienste, Polizei, Küstenwache und Katastrophenschutz. Um die Verbindung zu gewährleisten, wird der Empfänger an Bord von Einrichtungen und Fahrzeugen installiert.
Souverän, aber nicht konfrontativ
Mit Galileo betreibt die EU das erste unter ziviler Kontrolle stehende, weltweite Satellitennavigations- und Ortungssystem, das für den Einsatz in der internationalen Zusammenarbeit dient und kommerziell betrieben wird. Galileo gewährleistet damit die europäische Unabhängigkeit von den beiden militärisch kontrollierten Systemen GPS (USA) und GLONASS (Russland).
Allerdings ist Galileo nicht als Konkurrenz zu GPS angelegt. Es basiert auf derselben Grundtechnologie wie GPS und ist entsprechend kompatibel. Der gemeinsame Einsatz bietet die höchste Präzision und Ausfallsicherheit.
